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Esprit entlässt 1.200 Mitarbeiter und schließt die Hälfte seiner deutschen Stores

Von Weixin Zha

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Business|AKTUALISIERT

Esprit will weltweit 20 Prozent der Arbeitsplätze streichen und die Hälfte seiner Stores in Deutschland schließen. Das Landgericht Düsseldorf gab am Mittwoch grünes Licht für den Restrukturierungsplan des Ratinger Modekonzerns, der im Anschluss an das Schutzschirmverfahren eine Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt hat.

Esprit trennt sich von 20 Prozent der weltweiten Belegschaft

„Die Auswirkungen von Covid-19 haben die Modebranche schwer getroffen. Diese außergewöhnliche Situation war eine große Herausforderung für uns, die wir bislang sehr gut gemeistert haben”, sagte Geschäftsführer Anders Kristiansen in einer Mitteilung. “Mit unserem beschlossenen Maßnahmenpaket werden wir unsere großartige Marke erhalten und sehen uns für die Zukunft gut gerüstet." Zum Sachwalter des Insolvenzverfahrens wurde der Rechtsanwalt Biner Bähr bestellt.

Insgesamt wird Esprit 1200 Mitarbeiter entlassen ‒ 800 der Angestellten haben bisher in den Stores gearbeitet, 300 in der Verwaltung in Deutschland und 100 am Standort Hongkong. Der Stellenabbau wird noch mit den jeweiligen Betriebsräten verhandelt. Außerdem werden weitere Gehalts- und Leistungskürzungen für Mitarbeiter in der Verwaltung diskutiert, teilte Esprit mit.

Ladenschließungen und Kostensenkungen

Bis November 2020 will der Konzern 50 Läden in Deutschland schließen, was etwa der Hälfte aller deutschen Läden entspricht. Diese Maßnahme folgt auf die bereits im April getroffene Entscheidung 56 Filialen in Asien außerhalb Chinas zu schließen. Das Unternehmen will im Zuge des Restrukturierungsplans alle laufenden Ausgaben “sorgfältig” prüfen und hat ebenfalls Kostensenkungen eingeleitet. Esprit will dabei die Verträge mit Dienstleistern neu verhandeln und interne Prozesse neu anpassen.

Mit diesen drastischen Schritten hofft das Unternehmen jährlich mehr als 100 Millionen Euro einzusparen. Einmalig werden die heute angekündigten Schritte etwa 55 Millionen Euro kosten, schätzt Esprit.

Das Management werde die nächsten drei Monate nutzen, um die Restrukturierungsmaßnahmen konsequent umzusetzen und die Implementierung der bereits Ende 2018 beschlossenen Strategie zu beschleunigen, heißt es in der Mitteilung. Zu den vor zwei Jahren eingeleiteten Initiativen gehören die Stärkung der Marke, Kundenfokus, die Verbesserung der Produktqualität mit Fokus auf Nachhaltigkeit und der Verkauf der Waren zum Vollpreis. Weitere Details zur Umsetzung des Restrukturierungsplans will Esprit Ende September mit den Jahresergebnissen bekanntgeben.

Dieser Beitrag wurde mit Angaben zum Insolvenzverfahren aktualisiert.

Bild: Esprit

Esprit
Ladenschliessung