Esprit: Insolvenzverfahren in Frankreich eingeleitet

Esprit meldet nun auch in Frankreich Insolvenz an.

Der Bekleidungsanbieter wurde in Frankreich unter Insolvenzverwaltung gestellt. Dies geht aus einem von AFP eingesehenen Gerichtsbeschluss hervor, zwei Monate nachdem der Konzern angekündigt hatte, dass er für seine europäischen Aktivitäten Insolvenz angemeldet habe. Esprit de Corp France mit Sitz in Boulogne-Billancourt (Hauts-de-Seine) wurde am 18. Juli vom Handelsgericht Nanterre unter richterliche Aufsicht gestellt, heißt es in dem Beschluss.

„Zum Stichtag des letzten Geschäftsjahres“ beschäftigte das Unternehmen in Frankreich 145 Mitarbeiter:innen und sein Jahresumsatz belief sich laut dem Dokument auf fast 32 Millionen Euro. Die Marke ist laut ihrer Website in mehr als 100 Verkaufsstellen in Frankreich vertreten.

„Die [Anm. d. Red.: vom Unternehmensleiter] vorgelegten Informationen lassen darauf schließen, dass die Ausarbeitung eines Sanierungsplans für das Unternehmen möglich ist“, urteilte das Handelsgericht und legte einen Beobachtungszeitraum von sechs Monaten fest.

Esprit leitet Insolvenzverfahren in Frankreich ein

Der in Deutschland ansässige und an der Hongkonger Börse notierte Konzern hatte im Mai angekündigt, dass er für sein europäisches Geschäft Insolvenz angemeldet habe. Er rechnete mit einer Umstrukturierung, um seine Schwierigkeiten zu überwinden, die vor allem auf steigende Kosten und die Nachwirkungen der Covid-19-Pandemie zurückzuführen waren.

Der ursprüngliche Insolvenzantrag betrifft die Tochtergesellschaft Esprit Europe und sechs weitere deutsche Unternehmen des Konzerns. Die Tochtergesellschaften in der Schweiz und in Belgien, wo Esprit Geschäfte betreibt, hatten im März und April ebenfalls Insolvenz angemeldet.

Die Bekleidungskette wurde 1968 in San Francisco von dem US-amerikanischen Hippie-Paar Douglas und Susie Tompkins - die auch hinter der Marke The North Face stehen – gegründet. Sie verkauften ihre ersten Artikel, indem sie in einem Volkswagen-Kleinbus durch Kalifornien fuhren.

Die Gründer:innen sind seit langem aus dem Geschäft ausgeschieden. Der Konzern ist seit 1993 börsennotiert und hat seinen Hauptsitz in Ratingen bei Düsseldorf. Esprit ist nach eigenen Angaben in über 40 Ländern mit 586 Geschäften vertreten. (AFP)

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