Gerry Weber: Restrukturierung prägt vorläufige Zahlen für 2016/17
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Der Bekleidungskonzern Gerry Weber International AG befindet sich weiter im Umbau. Die damit verbundenen Maßnahmen machten sich auch im abgelaufenen Geschäftsjahr 2016/17, das Ende Oktober abgeschlossen wurde, in den Resultaten deutlich bemerkbar. Am Mittwochmorgen präsentierte das Unternehmen aus Halle in Westfalen nun erste vorläufige Zahlen.
Demnach sank der Konzernumsatz im Vergleich zum Vorjahr um 2,2 Prozent und erreichte 880,9 Millionen Euro. Damit lag er im Rahmen der Erwartungen: Die Konzernführung hatte einen Rückgang um zwei bis vier Prozent prognostiziert.
Im Core-Segment, in dem die Marken Gerry Weber, Taifun, Samoon und Talkabout geführt werden, schrumpften die Erlöse um 4,4 Prozent auf 686,6 Millionen Euro. Davon entfielen 294,0 Millionen Euro auf das Großhandelsgeschäft (-1,5 Prozent). Im eigenen Einzelhandel des Segments sank der Umsatz um 6,3 Prozent auf 392,6 Millionen Euro. Neben der Schließung von weiteren 68 Stores im Laufe des Geschäftsjahres war dafür auch ein Umsatzrückgang auf vergleichbarer Fläche (-1,9 Prozent) verantwortlich.
Während die Erlöse mit den Kernmarken das Vorjahresniveau verfehlten, konnte die Tochter Hallhuber zulegen: Ihr Umsatz stieg um 5,7 Prozent auf 194,3 Millionen Euro.
Einmalbelastungen drückten das Betriebsergebnis
Auch die Gewinnentwicklung war von den Umbaumaßnahmen geprägt. So lag das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) den vorläufigen Zahlen zufolge bei 10,3 Millionen Euro und damit um 25,3 Prozent unter dem Vorjahreswert von 13,8 Millionen Euro. Die eigenen Vorgaben, ein EBIT von mindestens zehn Millionen Euro zu erzielen, konnte der Konzern so nur knapp erreichen.
„Trotz der erfolgreichen Umsetzung des Programms zur Neuausrichtung Fit4Growth und den damit verbundenen Kosteneinsparungen bei den Personal- und Sachkosten ist es nicht gelungen, das operative Konzernergebnis im Vergleich zum Vorjahr zu verbessern“, räumte das Unternehmen ein. Neben dem Umsatzrückgang im Core-Segment hätten „Investitionen in die Qualität und Wertigkeit der Produkte sowie in die IT-Infrastruktur und Logistik“ das operative Ergebnis gedrückt.
Zudem musste der Konzern Sonderbelastungen im Rahmen des Restrukturierungsprogramms im Volumen von 9,6 Millionen Euro verbuchen. Diese resultierten unter anderem aus den Filialschließungen im Laufe des Jahres. Bereinigt um diesen Einmaleffekt belief sich das EBIT auf 19,9 Millionen Euro. Die endgültigen Zahlen für 2016/17 sowie die Planungen für das laufende Geschäftsjahr will Gerry Weber auf seiner Bilanzpressekonferenz am 27. Februar vorlegen.
Foto: Gerry Weber Facebook-Page