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​Gerry Weber verhandelt über Verkauf von Hallhuber

Von Weixin Zha

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Business |AKTUALISIERT

Der insolvente Modehersteller Gerry Weber verhandelt mit einem Investor über seine Tochter Hallhuber, wie der Konzern aus Halle am Donnerstag mitteilt.

Bei den Gesprächen gehe es um eine Brückenfinanzierung des Investors, die den weiteren Geschäftsbetrieb von Hallhuber sicherstellen soll. Auch über eine mögliche Kaufoption für Hallhuber spreche die Gerry Weber International AG mit dem Investor. Weitere Details zu den Verhandlungen sowie der Name des potentiellen Investors wurden in der Mitteilung nicht genannt.

Unterdessen berichtet das Haller Kreisblatt davon, dass Gerry Weber bereits am Donnerstag den Verkauf von Hallhuber in die Wege leiten könnte. So sollen sich Vorstand, Aufsichtsrat und Insolvenzverwalter zu einer Telefonkonferenz um 8:15 Uhr am Donnerstag zusammengefunden haben. Die Lokalzeitung berichtet auch von einem Kampf um Hallhuber, der hinter den Kulissen toben soll: Der Interessent an der Modekette, ein namentlich nicht genannter Hedgefonds, soll auch die Sanierungsgespräche bei Gerry Weber vor zwei Wochen zum Scheitern gebracht haben. Firmengründer Gerhard Weber und sein Sohn und Aufsichtsratsmitglied Ralf Weber seien gegen einen Verkauf von Hallhuber, berichtet die Zeitung mit Verweis auf das Umfeld der Familie Weber. Das Unternehmen Gerry Weber hat sich zu diesem Bericht bisher nicht geäußert.

Hoffnungsträger Hallhuber

Gerry Weber hatte die Bekleidungskette Hallhuber Anfang 2015 erworben. Die Marke galt lange als Hoffnungsträger mit dem sich der Konzern eine jüngere Zielgruppe von Frauen ab Mitte 20 erschließen wollte. Allerdings musste Gerry zuletzt für das Geschäftsjahr 2017/2018 Abschreibungen bei Hallhuber vornehmen, die insgesamt zu einem höher als erwarteten Verlust auf Konzernebene führten.

Gerry Weber hat Ende Januar die Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt nachdem Verhandlungen mit Banken und Gläubigern über die Finanzierung des Konzerns gescheitert waren. Insolvent ist vorerst nur die Muttergesellschaft, für Tochtergesellschaften wie Hallhuber seien bisher keine Insolvenzanträge gestellt worden, teilte Gerry Weber am 25. Januar mit. Der Konzern will nun 900 Stellen abbauen und 230 Läden schließen, der Geschäftsbetrieb sei noch bis in das Jahr 2020 hinein gesichert.

Das vergangene Jahr verlief insgesamt schwierig für den deutschen Modesektor. Bekleidungsunternehmen wie Esprit und Tom Tailor meldeten sinkende Erlöse, aber auch Onlinehändler wie Zalando und Asos hatten zu kämpfen.

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Foto: Gerry Weber Facebook
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