Gerüchte bestätigt: Deichmann übernimmt Esprit-Markenrechte
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Seit Wochen kursieren Gerüchte über das Interesse des Schuhhändlers Deichmann an den Schuhmarkenrechten der insolventen Modemarke Esprit. Nun wird die Übernahme Realität.
Deichmann hat den Zuschlag für die Esprit-Markenrechte erhalten, bestätigte der Schuhhänlder am Dienstag gegenüber FashionUnited. Deichmann übernimmt hierbei die Schuhmarkenrechte von Esprit in Europa und der USA, nicht aber operative Firmenanteile des Unternehmens. Über die Höhe des Kaufpreises habe man Stillschweigen vereinbart.
Was passiert mit den Lizenzen für Bekleidung?
Während es anfangs hieß, die Vereinbarung würde sich nur auf die Schuhlizenzen der Marke beziehen, scheint der endgültige Deal auch Bekleidung zu umfassen. So sollen sogar die Rechte an bestehenden Schnittmustern von Esprit in den Besitz von Deichmann übergehen. Hier kommt jedoch ein Partner ins Spiel, denn die Lizenzen gehen an das britische Unternehmen Theia Group of Companies.
„Durch das späte Angebot von Deichmann war eine neue Bieter:innensituation entstanden", so Esprit-Sanierungsgeschäftsführer Dr. Christian Gerloff. „Nun aber herrscht Klarheit: Deichmann wird als langjähriger Partner von Esprit den Schuhbereich fortführen, während Theia die Chance bekommen soll, das Textilgeschäft neu aufzustellen und der etablierten Marke Esprit neuen Glanz zu verleihen.“
Ganz neu ist die Partnerschaft zwischen Deichmann und Esprit nicht: Beide Unternehmen arbeiten bereits seit einigen Jahren zusammen. Seit vier Jahren werden etwa die Schuhkollektionen gemeinsam entwickelt. Zudem ist dies nicht das erste Mal, dass Deichmann die Lizenzen einer Bekleidungsmarke übernimmt. Bereits 2015 erwarb der Schuhhändler die Schuhlizenz der Marke Bench.
Der Verkauf der Lizenzen an Deichmann ist ein weiterer Schritt im Insolvenzverfahren des einstigen Milliardenkonzerns. Im Mai stellte die Esprit Europe GmbH, zusammen mit sechs weiteren Gruppengesellschaften, einen Insolvenzantrag in Eigenverwaltung. Im August wurde bekannt, dass Esprit bis Ende des Jahres alle 56 Filialen in Deutschland schließen wird, was zum Verlust von rund 1.300 Arbeitsplätzen führt.
Im Rahmen des Insolvenzverfahrens sollen die Markenrechte des europäischen Geschäfts verkauft werden. Anfang August hatte sich der Gläubiger:innenausschuss für eine Vereinbarung mit dem britischen Finanzinvestor Alteri und dessen Modeunternehmen CBR Fashion ausgesprochen. Auch die Konzernholding in Hongkong stimmte dem zu.
Dieser Beitrag wurde am 22.Oktober um 13.43 Uhr mit Informationen von Deichmann aktualisiert.