Görtz bekommt neuen Investor, Hälfte der Filialen werden geschlossen
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Görtz hat einen neuen Investor gefunden. Der insolvente Schuhhändler kündigt auch an, die Hälfte seiner Filialen zu schließen.
Der neue Investor wurde namentlich nicht genannt, aber soll ein Privatinvestor mit Wurzeln in Hamburg sein. Er habe für die Gläubiger das interessanteste Fortführungskonzept sowie das tragfähigste Angebot unterbreitet, so eine Mitteilung am Donnerstag.
Hälfte aller Filialen werden geschlossen
Görtz will deutschlandweit und in Österreich mit knapp 80 eigenen Filialen präsent bleiben. Das heißt: Etwa die Hälfte seiner 160 Standorte werden schließen. Seit dem Beginn des Schutzschirmverfahrens im September war nicht klar, wie viele Filialen geöffnet bleiben.
„Der Investor ist vom Potential des Geschäftsmodells auf Basis einer zunehmenden Verzahnung der Kanäle überzeugt, insbesondere mit Blick auf ein nunmehr optimiertes deutschlandweites Filialnetz”, heißt es in der Mitteilung.
Der Investor wolle auch die eingeschlagene Omnichannel- und Einkaufserlebnis-Strategie von Görtz unter Berücksichtigung der Skalierbarkeit und Profitabilität aller Kanäle fortführen.
„Als Omnichannelhändler ist Görtz eine Marke mit viel Potential – es gibt noch einige Hausaufgaben zu erledigen, wie die Umsetzung des Sanierungsplans, aber wir starten voller Elan in die neue Zukunft von Görtz und freuen uns auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Investor“, sagte Görtz-Geschäftsführer Frank Revermann in der Mitteilung.
Bisherige Geschäftsführer bleiben
Eine Investorenvereinbarung wurde bereits unterzeichnet. Sie wurde auch von den Gläubigerversammlungen von Ludwig Görtz GmbH und den beiden Tochterfirmen Görtz Retail GmbH und Görtz Logistik GmbH genehmigt. Die Sanierungspläne für die Umsetzung der Investorenvereinbarung müssen noch dem Gericht vorgelegt werden und brauchen noch die Zustimmung der Gläubiger. Geschäftsführer Frank Revermann und Finanzchef Tobias Volgmann sollen das Unternehmen auch in Zukunft führen.
„Ich bin sehr zufrieden mit dem Ausgang des intensiven Investorenprozesses, der jetzt Grundlage für eine umfassende Neuaufstellung der Görtz-Gruppe sein wird”, sagte der vom Gericht bestellte Sachwalter Sven-Holger Undritz von der Kanzlei White & Case. „Die Gläubiger haben die Ampeln auf Grün gestellt, so dass ich von einem alsbaldigen Abschluss der Sanierungsverfahren ausgehe, die allen Beteiligten – und insbesondere den Mitarbeiter:innen – eine Menge abverlangt haben.“