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Greenwashing-Vorwürfe: Kanadische Wettbewerbsbehörde ermittelt gegen Lululemon

Von Don-Alvin Adegeest

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Lululemons Team Canada ‘Athlete Kit’ für die Olympischen und Paralympischen Spiele in Paris 2024. Bild: Lululemon

Die kanadische Wettbewerbsbehörde hat eine Untersuchung der umweltbezogenen Aussagen eingeleitet, die in den Marketingkampagnen des kanadischen Sportswear-Anbieters Lululemon aufgestellt werden. Grund dafür sind Vorwürfe irreführender Praktiken. Eine Sprecherin der Behörde, Marianne Blondin, bestätigte die Ermittlungen gegenüber dem kanadischen Fernsehsender CBC.

Die Umweltorganisation Stand.earth, steht seit Februar an der Spitze der Untersuchungen und wirft Lululemon Greenwashing vor. Sie beruft sich dabei auf Diskrepanzen zwischen den erklärten Nachhaltigkeitsverpflichtungen der Marke und ihrem ökologischen Fußabdruck, der in einer kürzlich durchgeführten Folgenabschätzung beschrieben wurde.

Den Vorwürfen zufolge stehe Lululemons Nachhaltigkeitsinitiative ‘Be Planet’, die 2020 mit dem Versprechen gestartet wurde, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren, im Widerspruch zu den Ergebnissen der Folgenabschätzung von 2022. Der Bericht zeigte insbesondere einen signifikanten Anstieg der Scope-3-Emissionen – indirekte Treibhausgas-Emissionen aus Quellen, die das Unternehmen nicht besitzt oder direkt kontrolliert – einschließlich der Emissionen aus der Nutzung von Kund:innenprodukten.

Angesichts des wachsenden Drucks hat Lululemon seine Bereitschaft bekundet, bei den Ermittlungen der Wettbewerbsbehörde zu kooperieren. Zudem versicherte das Unternehmen, dass seine öffentlichen Darstellungen der Wahrheit entsprächen. Dennoch sagte Stand.Earth-Geschäftsführer Todd Paglia gegenüber CBC, dass ein Rückzug der Klage davon abhänge, ob Lululemon konkrete Maßnahmen ergreife, um die Klimabelastung in seiner Lieferkette zu reduzieren.

Die internationale Umweltgruppe Actions Speak Louder (ASL) veröffentlichte im April die Ergebnisse einer sechsmonatigen Untersuchung der Textillieferkette von Lululemon. Die Recherche deckte wiederholte Versäumnisse bei der Vermeidung negativer Umweltauswirkungen auf. Diese reichten von Luft- und Wasserverschmutzung über Treibhausgas-Emissionen bis hin zur Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen, insbesondere Kohle.

Forderung nach mehr Transparenz

ASL hat das Unternehmen aufgefordert, seine Transparenz zu erhöhen, indem umfassende Informationen über seine Lieferkette, des Energieverbrauchs und der Umweltauswirkungen offengelegt werden. Darüber hinaus setzt sich die Umweltgruppe für die Zielsetzung von erneuerbaren Energien und absoluten Emissionsreduktionen sowie für eine glaubwürdige Dekarbonisierungsstrategie von Lululemon ein.

Expert:innen zufolge ist Greenwashing ein Anzeichen für ein größeres Problem in der Modeindustrie, bei dem Unternehmen vorgeben, umweltfreundlich zu sein, obwohl sie es nicht sind. Es werden strengere Regeln für Kampagnen und Berichterstattung benötigt, und die Unternehmen müssen ihren Kund:innen transparenter darlegen, wie sie die Umwelt entlasten und Emissionen reduzieren.

Dieser Artikel erschien ursprünglich auf FashionUnited.com. Übersetzt und bearbeitet von Heide Halama.

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