Gucci schwächelt in Europa: Quartalsumsatz von Kering sinkt erneut
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Der französische Luxusmodekonzern Kering SA musste auch im dritten Quartal 2020 ein Umsatzminus hinnehmen. Zwar wurde der Abwärtstrend im Vergleich zu den Vormonaten deutlich gebremst, doch ausgerechnet die lange so erfolgsverwöhnte Marke Gucci schaffte es noch nicht, nach dem coronabedingten Umsatzeinbruch im Frühjahr wieder auf den Wachstumskurs zurückzukehren.
Wie Kering am Donnerstagabend mitteilte, belief sich der Konzernumsatz in den Monaten Juli bis September auf 3,72 Milliarden Euro. Damit verfehlte er das Niveau des Vorjahresquartals um 4,3 Prozent. Währungsbereinigt sanken die Erlöse um 1,2 Prozent. Für den Rückgang waren deutliche Umsatzeinbußen bei der mit Abstand wichtigsten Marke Gucci verantwortlich: Die Erlöse des Labels sanken nicht zuletzt aufgrund des krisenbedingt schwachen Einzelhandelsgeschäfts in Europa (-47,3 Prozent) insgesamt um 12,1 Prozent (währungsbereinigt -8,9 Prozent) auf 2,09 Milliarden Euro.
Auch in Japan sackte der Retail-Umsatz der Marke erneut ab (-25,9 Prozent). In den übrigen Märkten des asiatisch-pazifischen Raums (+10,6 Prozent) sowie in Amerika (+43,7 Prozent) zogen die Erlöse hingegen kräftig an. Der Großhandelsumsatz von Gucci schrumpfte um 31,6 Prozent, was aber unter anderem einer gezielten Verringerung der Handelspartner geschuldet war.
Die übrigen Labels der Unternehmensgruppe konnten wieder Zuwächse melden: Bei Yves Saint Laurent stieg der Umsatz um 0,8 Prozent (währungsbereinigt +3,9 Prozent) auf 510,7 Millionen Euro, Bottega Veneta legte sogar um 17,0 Prozent (währungsbereinigt +20,7 Prozent) auf 332,5 Millionen Euro zu. Die kleineren Konzernmarken kamen zusammen auf 669,1 Millionen Euro, was einer Steigerung um 9,3 Prozent (währungsbereinigt +11,7 Prozent) entsprach. Zum Aufschwung in diesem Segment trugen die Labels Alexander McQueen und Balenciaga mit jeweils zweistelligen Zuwachsraten bei.
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