HDE: Nachhaltigkeit beeinflusst zunehmend Konsumentscheidungen

Das Thema Nachhaltigkeit wird für Verbraucher:innen immer relevanter und beeinflusst bei fast 60 Prozent der Menschen die Konsumentscheidungen.

Das geht aus dem Konsummonitor Nachhaltigkeit 2023 hervor, den der Handelsverband Deutschland (HDE) am Mittwoch veröffentlichte. Mit 51 Prozent kaufen mittlerweile mehr als die Hälfte der befragten Konsument:innen gebrauchte Waren – der Second-Hand-Markt wächst.

Das Umsatzvolumen dieses Marktsegments summiert sich auf knapp 15 Milliarden Euro, was einem Umsatzvolumen im Einzelhandel von zwei Prozent entspricht.

„Fashion & Accessoires” ist dabei die beliebteste Kategorie für Second-Hand-Käufe. 65 Prozent der Befragten gaben an, am liebsten Kleidung gebraucht zu kaufen. Auf Platz zwei sind Spiele und Spielwaren, gefolgt von Elektronikprodukten. Mit 68 Prozent nutzt der Großteil der Verbraucher:innen für den Kauf von gebrauchter Kleidung Plattformen wie Ebay Kleinanzeigen oder Vinted. Rund ein Drittel nutzt stationäre Second-Hand-Läden und knapp 20 Prozent kaufen auf Onlineshops wie der mittlerweile eingestellten Plattform Zalando Zircle, Rebelle oder Vestiaire Collective ein.

Und der Second-Hand-Markt wird weiter wachsen: Der HDE rechnet für 2023 mit einem Wachstum um acht Prozent. Dass mehr Verbraucher:innen gebrauchte Waren kaufen, ist zum einen auf finanzielle Gründe zurückzuführen. 77 Prozent der Befragten gaben den günstigeren Preis als Motivation zum Second-Hand-Kauf an. „Auswirkungen auf die Umwelt und Nachhaltigkeit” wurden von 43 Prozent als Motivation angegeben.

„Der Trend zu Second Hand ist stark geprägt von der jungen Zielgruppe – damit wird nicht nur der Wunsch nach Nachhaltigkeit und teilweise Kostenbewusstsein bedient, sondern auch nach Individualität. Ältere Personen werden oftmals von ihren Kindern 'mitgerissen' und erhalten durch Digitallösungen im Bereich Second Hand auch einen Zugang”, heißt es in dem Bericht des Branchenverbandes.

Für den Konsummonitor Nachhaltigkeit des HDE befragte das Handelsforschungsinstitut IFH Köln 1.500 Verbraucher:innen in Deutschland. Die Daten wurden durch eine gemeinsame Umfrage von dem schwedischen Secondhand-Anbieter Sellpy und dem Marktforschungsinstitut Appinio ergänzt, die weitere 1.000 Konsument:innen befragten.