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Hugo Boss: Corona-Krise sorgt für rote Zahlen im ersten Quartal

Von Jan Schroder

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Der Metzinger Modekonzern Hugo Boss AG ist im Auftaktquartal des Geschäftsjahres 2020 in die Verlustzone gerutscht. Schuld waren massive Einnahmeausfälle infolge der weltweiten Sicherheitsmaßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus. „Die Covid-19-Pandemie ist auch für unser Unternehmen eine beispiellose Ausnahmesituation. Der Schutz unserer Mitarbeiter, Kunden und Geschäftspartner hat für uns oberste Priorität“, erklärte Vorstandschef Mark Langer am Dienstag in einer Mitteilung. „Wir haben zudem alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die finanzielle Flexibilität und Stabilität unseres Unternehmens zu sichern. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir es gemeinsam schaffen, Hugo Boss sicher durch diese ungewöhnliche Zeit zu führen.“

Aufgrund der zeitweiligen Schließung zahlreicher Läden in wichtigen Märkten musste der Konzern einen empfindlichen Umsatzrückgang hinnehmen. In den Monaten Januar bis März lagen die Erlöse bei 555 Millionen Euro und damit um 16 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresquartals. Bereinigt um Wechselkursveränderungen sank der Umsatz um 17 Prozent.

Weil nach Angaben des Konzerns „nahezu sämtliche der mehr als 1.000 eigenen Verkaufspunkte des Unternehmens von temporären Schließungen betroffen“ waren, gingen die Einzelhandelserlöse um 16 Prozent (währungsbereinigt -17 Prozent) auf 333 Millionen Euro zurück. Für einen Lichtblick sorgte das Onlinegeschäft mit einem Plus von 40 Prozent (währungsbereinigt +39 Prozent) auf 38 Millionen Euro, im stationären Einzelhandel schrumpfte der Umsatz hingegen um 20 Prozent (währungsbereinigt -21 Prozent) auf 295 Millionen Euro. Der Großhandelsumsatz sank um 17 Prozent (währungsbereinigt -18 Prozent) auf 206 Millionen Euro, die weltweiten Lizenzeinnahmen lagen mit 16 Millionen Euro um acht Prozent unter dem entsprechenden Vorjahresniveau.

In der Region Asien-Pazifik sinkt der Quartalsumsatz um fast ein Drittel

Am schwersten betroffen war der asiatisch-pazifische Raum. „Nach zunächst drei Wochen mit deutlich zweistelligem Umsatzwachstum im Vorfeld des chinesischen Neujahrsfests führte die rasche Ausbreitung des Coronavirus in den folgenden Wochen vor allem in China zu einer erheblichen Beeinträchtigung des Geschäfts“, erklärte das Unternehmen. Insgesamt schrumpfte der Quartalsumsatz in der Region um 31 Prozent auf 74 Millionen Euro.

Auf den übrigen Kontinenten machte sich die Krise erst später bemerkbar. In Europa sank der Umsatz um 14 Prozent auf 367 Millionen Euro. Der Konzern musste nach eigenen Angaben „in allen vier Kernmärkten – Deutschland, Großbritannien, Frankreich und den Beneluxstaaten – niedrig zweistellige Umsatzrückgänge“ hinnehmen. In Amerika gingen die Erlöse um 15 Prozent (währungsbereinigt -17 Prozent) auf 98 Millionen Euro zurück.

Die empfindlichen Umsatzeinbußen prägten auch die Ergebnisentwicklung. Hinzu kam, dass höhere Rabatte die Bruttomarge im Vergleich zum Vorjahresquartal sinken ließen. Obwohl der Konzern durch Sparmaßnahmen seine Betriebskosten leicht verringern konnte, musste er einen operativen Verlust in Höhe von 14 Millionen Euro verbuchen. Im ersten Quartal 2019 konnte das Unternehmen noch einen Betriebsgewinn von 57 Millionen Euro erzielen. Auch unter dem Strich standen rote Zahlen: Der Nettoverlust belief sich auf 18 Millionen Euro, nachdem Hugo Boss im Vorjahreszeitraum einen Überschuss in Höhe von 37 Millionen Euro erwirtschaftet hatte.

Der Konzern hofft auf eine Erholung im zweiten Halbjahr

Auf eine Prognose für das gesamte Geschäftsjahr verzichtete der Konzern angesichts der „nach wie vor ungewissen weiteren Entwicklung der Pandemie in vielen wichtigen Absatzmärkten“. Im zweiten Quartal rechnet der Vorstand aber trotz der „fortschreitenden Entspannung“ auf dem chinesischen Markt und hoher Zuwächse im Onlinegeschäft insgesamt mit einer weiteren Verschlechterung der Umsatzentwicklung: Währungsbereinigt werden die Erlöse voraussichtlich um mindestens fünfzig Prozent sinken. „Dies wird vor allem eine Folge der anhaltenden Schließungen der eigenen Geschäfte sowie von Verkaufspunkten bei wichtigen Handelspartnern in Europa und Amerika sein“, erläuterte das Unternehmen.

So hofft der Konzern darauf, dass sich „das Einzelhandelsumfeld ab dem dritten Quartal sukzessive verbessern wird“. Eine solche Erholung könne sich „auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung des Konzerns im zweiten Halbjahr positiv auswirken“, erklärte Hugo Boss.

Foto: Boss Facebook-Page

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