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Insolvente Modemarke Bench: Geistige Eigentumsrechte stehen zum Verkauf

Von Jan Schroder

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Gut zwei Wochen nach der Insolvenz des britischen Bekleidungsunternehmens Bench Limited haben die Administratoren die Suche nach Käufern für die geistigen Eigentumsrechte des Unternehmens eingeleitet. Im Auftrag der Insolvenzverwalter Martha Thompson, Antony Nygate und Kerry Bailey von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO LLP veröffentlichte der Unternehmensberater Metis Partner am Montag eine entsprechende Angebotsliste.

Zum Verkauf stehen demnach unter anderem die Markenrechte und Lizenzen, die Rechte an angemeldeten und noch nicht registrierten Designs, die Internet- und Social-Media-Inhalte und Domain-Namen sowie die Kundendatenbank von Bench, die etwa 200.000 registrierte Käufer umfasst. Darüber werden auch die Rechte an den Musik-Playlists des Unternehmens angeboten.

Metis Partners pries das Angebot als „einmalige Gelegenheit“ an. Es richte sich vornehmlich an Unternehmen aus dem Mode- und Einzelhandelssegment, E-Commerce-Spezialisten, Brand-Management- und Lizenzierungsgesellschaften sowie Firmen aus der Kosmetik- und Musikbranche.

"Heftiger Gegenwind": Bench musste Ende April Insolvenz anmelden

Das 1989 gegründete Freizeitmode-Unternehmen hatte Ende April Insolvenz anmelden müssen. CEO Barry Knight begründete den Schritt seinerzeit mit „heftigem Gegenwind“ aufgrund der Abwertung des Britischen Pfunds sowie „des Konkurrenzkampfes und des schrumpfenden Marktes“ im Segment von Bench. Nachdem es nicht möglich gewesen sei, die nötige Liquidität sicherzustellen, habe es „keine Alternative“ zum Insolvenzantrag mehr gegeben, so Knight.

Bench gehört seit 2014 dem Münchener Beteiligungsunternehmen Emeram Capital Partners. Nach der Übernahme hatte der neue Eigentümer den früheren Hugo-Boss- und Escada-Chef Bruno Sälzer als CEO berufen und wichtige Managementbereiche nach München verlegt. Vor wenigen Wochen verließ Sälzer das Unternehmen.

Auch die in München ansässigen Tochtergesellschaften Bench International GmbH (BIG) und Bench International Retail GmbH (BIRG) meldeten am 30. April Insolvenz an. Der für diese Gesellschaft zuständige Insolvenzverwalter Rolf Pohlmann sieht angesichts der hohen Bekanntheit und langen Tradition „gute Chancen“ für ein Weiterbestehen des Labels. Das vordringliche Ziel sei nun, „neben der Stabilisierung des laufenden Geschäftsbetriebs“ eine „stabile Zukunftslösung zu finden, die möglichst vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine Perspektive gibt“. Zu diesem Zweck müssten die Insolvenzverfahren in Deutschland und Großbritannien „eng aufeinander abgestimmt“ werden, um potentiellen Investoren den Einstieg zu erleichtern. Der Geschäftsbetrieb soll erst einmal aufrechterhalten werden. Das betrifft sowohl die eigenen Shops von Bench als auch die Belieferung der Großhandelskunden.

Foto: Bench Facebook-Page
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