Kering: Halbjahresgewinn schrumpft um mehr als die Hälfte
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Der französische Luxusgüterkonzern Kering SA hat die erste Hälfte des Geschäftsjahres 2024 wie erwartet mit ernüchternden Zahlen abgeschlossen.
Nicht zuletzt aufgrund der anhaltenden Schwäche des Modehauses Gucci musste die Unternehmensgruppe am Mittwochabend erhebliche Einbußen beim Umsatz und Ergebnis verkünden. Wie der große Konkurrent LVMH, der am Vortag magere Halbjahresresultate vorgelegt hatte, bekam auch Kering in den vergangenen Monaten die derzeit schwierigen Rahmenbedingungen in der globalen Luxusgüterbranche zu spüren.
Gucci bleibt auf Talfahrt
Der Konzernumsatz belief sich in den Monaten Januar bis Juni auf rund 9,0 Milliarden Euro, was einen Rückgang um elf Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutete. Auf vergleichbarer Basis – also bereinigt um Wechselkursveränderungen und Akquisitionen – schrumpften die Erlöse ebenfalls um elf Prozent. Im zweiten Vierteljahr konnte Kering den Abwärtstrend nicht bremsen: Wie schon im Auftaktquartal musste die Unternehmensgruppe ein Umsatzminus von elf Prozent hinnehmen.
Sorgenkind des Konzerns blieb die Marke Gucci, deren Halbjahresumsatz nicht zuletzt aufgrund schwacher Geschäfte in Asien um 20 Prozent (währungsbereinigt -18 Prozent) auf knapp 4,1 Milliarden Euro abrutschte. Die Erlöse des Modehauses Yves Saint Laurent sanken um neun Prozent (währungsbereinigt -7 Prozent) auf 1,4 Milliarden Euro, das Label Bottega Veneta konnte sich hingegen um 0,3 Prozent (währungsbereinigt +3 Prozent) auf 836 Millionen Euro steigern. Die kleineren Konzernmarken, zu denen etwa Balenciaga, Alexander McQueen und Brioni zählen, kamen zusammen auf 1,7 Milliarden Euro und verfehlten das entsprechende Vorjahresniveau damit um sieben Prozent (währungsbereinigt -6 Prozent).
Der Nettogewinn rutscht um 51 Prozent ab
Kräftig aufwärts ging es hingegen in den übrigen Geschäftsfeldern mit den Sparten Kering Eyewear und Kering Beauté. Nicht zuletzt dank der Übernahme der Parfüm-Marke Creed legte der Gesamtumsatz dieser Bereiche um 23 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro zu. Auf vergleichbarer Basis stieg er um sieben Prozent.
Auch das Ergebnis verfehlte das Vorjahresniveau klar. Der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn schrumpfte um 42 Prozent auf 1,58 Milliarden Euro. Der auf die Anteilseigner entfallende Nettogewinn, der im ersten Halbjahr 2023 noch bei knapp 1,79 Milliarden Euro gelegen hatte, sackte sogar um 51 Prozent auf 878 Millionen Euro ab.
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