Nach schwachen Quartalszahlen: Wolverine World Wide kappt Prognosen und präsentiert neue Konzernstruktur

Der US-amerikanische Schuh- und Bekleidungskonzern Wolverine World Wide Inc. konnte im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2022/23 trotz kräftiger Zuwächse beim Umsatz und Ergebnis die Markterwartungen nicht erfüllen. Angesichts der aktuellen Zahlen und widriger Rahmenbedingungen senkte das Unternehmen am Mittwoch seine Jahresprognosen und verkündete eine umfassende Strukturreform.

In den Monaten Juli bis September belief sich der Konzernumsatz auf 691,4 Millionen US-Dollar (688,9 Millionen Euro). Damit übertraf er das Niveau des Vorjahresquartals zwar um 8,6 Prozent (währungsbereinigt +12,2 Prozent), fiel aber niedriger aus, als die Analyst:innen im Vorfeld erwartet hatten. Zwar erzielte das Schuhlabel Merrell ein kräftiges Umsatzplus (+33,6 Prozent) auf 198,6 Millionen US-Dollar, doch die übrigen wichtigen Konzernmarken Saucony, Sperry, Wolverine und Sweaty Betty mussten allesamt rückläufige Erlöse hinnehmen.

Das Ergebnis steigt nur aufgrund von Sondereffekten

Sein Ergebnis konnte das Unternehmen nur steigern, weil im Vorjahresquartal hohe Einmalbelastungen die Resultate beeinträchtigt hatten. So wuchs der ausgewiesene operative Gewinn um 38,4 Prozent auf 58,8 Millionen US-Dollar, um Sondereffekte bereinigt ging er hingegen um 10,4 Prozent zurück. Der auf die Anteilseigner entfallende Quartalsüberschuss stieg von null auf 39,0 Millionen US-Dollar (38,9 Millionen Euro). Der um Sondereffekte bereinigte verwässerte Gewinn pro Aktie schrumpfte aber um 14,3 Prozent von 0,56 auf 0,48 US-Dollar und blieb damit hinter den Erwartungen der Analyst:innen zurück.

Aufgrund der widrigen Marktsituation kappte das Management seine Jahresprognosen. Das Umsatzziel wurde von 2,74 bis 2,79 Milliarden US-Dollar auf 2,670 bis 2,695 Milliarden US-Dollar gesenkt. Der Prognosebereich für den verwässerten Gewinn pro Aktie liegt jetzt bei 1,90 bis 2,00 US-Dollar, nachdem bisher 2,62 bis 2,72 US-Dollar erwartet worden waren.

Die Konzernmarken werden künftig in drei Sparten gebündelt

Eine neue Konzernstruktur soll nun dazu beitragen, künftig wieder besser Resultate zu erzielen. Die Marken der Unternehmensgruppe werden im Rahmen der Reform in den drei Segmenten Active Group, Work Group und Lifestyle Group gebündelt, um eine engere Zusammenarbeit ähnlich ausgerichteter Labels zu gewährleisten.

Geleitet werden die drei Gruppen künftig von bewährten Führungskräften, die auf die neuen Posten befördert wurden. Chris Hufnagel ist demnach ab sofort für die Sparte Active Group mit den Marken Merrell, Saucony, Sweaty Betty und Chaco verantwortlich, Tom Kennedy für die Work Group mit den Labels Wolverine, Cat, Bates, Harley-Davidson und HyTest. Katherine Cousins wurde an die Spitze der Lifestyle Group berufen, in der die Marken Sperry, Keds und Hush Puppies geführt werden.