Otrium und The Renewal Workshop wollen bis Ende des Jahres 25.000 Kleidungsstücke reparieren

Die Amsterdamer Fashion-Outlet-Plattform Otrium führt nach einem erfolgreichen Pilotprojekt die Aufarbeitung und Reparatur von Kleidungsstücken fort, und zwar zusammen mit dem niederländischen Spezialisten für Lieferkettenmanagement für Mode- und Lifestyle-Marken Bleckmann. Dieser bietet auch den als The Renewal Workshop bekannten Reparatur- und Re-Commerce Service an. Gemeinsam mit Bleckmanns Expert:innen für zirkuläre Mode vom Renewal Workshop wird Otrium sicherstellen, dass Mode-Abfall reduziert beziehungsweise alle produzierten Kleidungsstücke auch getragen werden.

„Das Team von The Renewal Workshop hat eng mit uns zusammengearbeitet, um einen skalierbaren Prozess zu entwickeln, der mit unseren Ambitionen wachsen kann und neuwertige Reparaturen in E-Commerce-Geschwindigkeit liefert. Ihre Kombination aus Zielstrebigkeit, Professionalität, Flexibilität und Fachwissen macht sie zum idealen Partner für dieses Projekt“, kommentiert Marlot Kiveron, Leiterin Nachhaltigkeit bei Otrium, in einer Pressemitteilung.

Die meisten Retouren sind in gutem Zustand

Die meisten Retouren, die an Otrium zurückgehen, können wiederaufbereitet und erneut zum Verkauf angeboten werden, so die Plattform. Nur in „seltenen Fällen“ sind die zurückgegebenen Artikel beschädigt. „Die Abfallvermeidung von Mode ist ein wichtiger Teil unserer DNA bei Otrium, und dank unserer Partnerschaft mit Bleckmann und ihrem Renewal Workshop-Team können wir nun einen großen Teil der Retouren reparieren und wieder in den Umlauf bringen“, sagt Kevin Carolan, Logistikleiter bei Otrium.

Bereits seit 2020 untersucht Otrium zusammen mit Bleckmann die Möglichkeiten der Aufbereitung und Reparatur von Kleidungsstücken. Im April 2023 starteten beide ein dreimonatiges Pilotprojekt in der Bleckmann-Niederlassung in Almelo, Niederlande, um das Programm mit einer breiteren Palette von Reparaturen und optimierten Prozessen durch Datennutzung zu testen. In diesem Zeitraum arbeitete das Renewal-Workshop-Team bei Bleckmann jeden Monat mehr als 1.000 zurückgegebene Kleidungsstücke, Schuhe und Accessoires für Otrium auf.

Mehr als 1.000 Kleidungsstücke pro Monat

„Mit Hunderten von High-End-Labels auf der Plattform brauchten wir eine effiziente Lösung, die auf die Bedürfnisse einer breiten Palette von Produkten zugeschnitten ist - von Schuhen und Mänteln bis hin zu Taschen“, erklärt Kiveron.

Wichtig war auch Bleckmanns integrierte Datenkapazität. „Datenerfassung und -analyse können entscheidend sein, wenn es darum geht, die wirtschaftliche Tragfähigkeit von Nachhaltigkeitsinitiativen nachzuweisen“, erklärt Tamara Zwart, Leiterin der Abteilung Renewal bei Bleckmann.

„Mit Hilfe unseres Bestandsverwaltungssystems haben wir festgestellt, dass 70 Prozent der aufbereiteten Kleidungsstücke innerhalb von sieben Wochen verkauft wurden. Diese Ergebnisse sind für uns sehr zufriedenstellend“, resümiert Zwart.

CO2-Emissionen und Abfall vermeiden

Die Carbon-Tracking Software des Berliner Climate-Tech-Start-ups Vaayu berechnete, dass eine wiederaufbereitete Retoure, die über Otrium verkauft wird, im Durchschnitt 2,760 Kilogramm Kohlenstoffemissionen und 69 Gramm Abfall vermeidet. Für Otrium stützt dies die Annahme, „dass dieses Programm sowohl für die Umwelt als auch für das Unternehmen positive Auswirkungen haben kann“.

Nach Ende der erfolgreichen Pilotphase stand fest, das Projekt, das Kiveron als „Meilenstein auf unserem Weg zu mehr Nachhaltigkeit“ bezeichnet, weiterzuführen. „Es ist ein wichtiger Teil unseres kontinuierlichen Engagements, weitere Wege zu finden, um unsere Umweltauswirkungen zu reduzieren und gleichzeitig dazu beizutragen, dass mehr produzierte Kleidung auch getragen wird. Bis Ende 2023 wollen wir mindestens 25.000 Kleidungsstücke reparieren. Gemeinsam mit Bleckmann und ihren Expert:innen sind wir auf dem besten Weg zu belegen, dass dieses Kreislauf-Geschäftsmodell ein wertvoller Teil unseres zukünftigen Wachstums sein kann“, schließt Kiveron.