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Rassismus-Vorwurf: Chinas Online-Händler verbannen Dolce & Gabbana

Von DPA

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Mit umstrittenen Werbespots hat sich der italienische Modekonzern Dolce & Gabbana in China Rassismusvorwürfe eingehandelt. Auf den Websites von mehreren großen Online-Händlern des Landes waren Produkte der Luxusmarke am Donnerstag nicht mehr zu finden.

Die Plattform Yangmatou teilte mit, 58 000 Artikel der Italiener verbannt zu haben. Auch bei den Online-Giganten Alibaba und JD.com ergaben Suchanfragen nach Dolce & Gabbana keine Treffer mehr.

Die kurzen Werbefilme, die auch am Donnerstag zunächst weiterhin auf der Instagram-Seite des Modekonzerns zu sehen waren, haben in der zweitgrößten Volkswirtschaft einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Darin war eine Chinesin zu sehen, die versucht, Pizza, Pasta und sizilianisches Gebäck mit Stäbchen zu essen. Viele chinesische Internetnutzer bezeichneten das als rassistisch.

Noch größeren Ärger lösten im Anschluss veröffentlichte Bildschirmfotos einer Unterhaltung auf, die Firmengründer Stefano Gabbana mit einer Instagram-Nutzerin geführt haben soll. Darin macht der Designer unter anderem mit Fäkalien-Emoticons deutlich, was er von China hält und spricht von einer "dreckig stinkenden Mafia".

In einer Stellungnahme auf Instagram entschuldigte sich Dolce & Gabbana für den Vorfall, stritt aber gleichzeitig ab, für die beleidigenden Kommentare verantwortlich zu sein. Instagram-Konten der Firma sowie von Stefano Gabbana seien gehackt worden. "Ich liebe China und die chinesische Kultur. Es tut mir leid, was passiert ist", schrieb der Modeschöpfer persönlich auf Instagram.

Die Italiener sagten am Mittwoch eine lang angekündigte Modenschau in Shanghai ab. Wie die staatliche "Volkszeitung" berichtete, sei die Firma von den Behörden dazu aufgefordert worden. "Wenn man nicht gewillt ist, China zu verstehen, wird man irgendwann den chinesischen Markt und die sich aus Chinas Wachstum ergebenden Vorteile verlieren", kommentierte das Blatt auf dem sozialen Netzwerk Wechat. Auf Anfrage war bei Dolce & Gabbana dazu zunächst keine Auskunft zu erhalten.

Auch zahlreiche chinesische Stars reagierten mit Empörung und kündigten zum Teil an, ihre Zusammenarbeit mit der italienischen Marke zu beenden. "Die Voraussetzung für eine Zusammenarbeit ist gegenseitiger Respekt", teilte etwa der chinesische Jungstar Wang Junkai über sein Management mit: "Das Vaterland ist unantastbar. Das Vaterland steht über allem." Die bekannten Schauspielerinnen Zhang Ziyi und Li Bingbing schlossen sich dem Protest an.

China gilt als einer der größten und am schnellsten wachsenden Märkte für internationale Luxus-Label. Chinesen waren nach einer Studie der Beratung Bain & Company zuletzt für 32 Prozent der weltweiten Luxuseinkäufe verantwortlich. Der Online-Handel als Vertriebskanal gewinnt stark an Bedeutung. (dpa)

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