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Schellenberger-Brüder bilden Schera-Geschäftsführung: Sind ein Dreamteam, das sich ideal ergänzt!

Von Ole Spötter

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David (links) und Tobias Schellenberger (rechts) Bild: Schera

Der Hosen-Spezialist Schera GmbH, zu dem die Damenmarken Raffaello Rossi und Seductive gehören, befindet sich im Generationenwechsel. In Großwallstadt übernehmen die Brüder David und Tobias Schellenberger für ihre Eltern Ralf und Brigitte Schellenberger, die mehr und mehr ihre Aufgaben abgeben. Die nächste Generation bringt auch direkt frischen Wind rein. Die eigene Unisex-Linie ist bereits der erste erkennbare Schritt des Konzerns in diese Richtung.

Die Brüder teilen sich die Unternehmensleitung. Während David Schellenberger, der bereits seit Mitte 2020 Teil der Geschäftsführung ist, die Bereiche IT, Personal, Buchhaltung, Projektmanagement und Lagerlogistik verantwortet, ist sein jüngerer Bruder Tobias Schellenberger für Marketing, Vertrieb und Design zuständig.

„Mein Bruder und ich sind ein Dreamteam, da wir uns gegenseitig ideal ergänzen”, sagte Tobias Schellenberger gegenüber FashionUnited. „Er verfügt über Kompetenzen, die mir fehlen, und umgekehrt gilt dasselbe.“

Ralf Schellenberger fokussiert sich, nachdem er die Verantwortung zunehmend an seine Söhne abgegeben hat, aktuell auf eine neue Logistikhalle. Diese soll mit 5000 Quadratmetern größer als das bisherige Logistikzentrum sein. „Wir platzen gerade aus allen Nähten, weil sich die letzten Jahre sehr positiv bei uns entwickelt haben”, erklärt Tobias Schellenberger die Notwendigkeit des Neubaus.

Auch Brigitte Schellenberger, die sich besonders auf das Design der Marke Raffaello Rossi konzentriert hat, überlasst die Kreation mittlerweile einer anderen Kreativen. Seit etwa einem Jahr bekommt sie Unterstützung von Ilka Böhnhardt, die von der Rottendorfer S.Oliver Group kam, wo sie für die Marke Comma tätig war. Seit der SS24-Kollektion trägt das Design der Marke auch Böhms Handschrift. Beim Produktmanagement bekommt Schellenberger Unterstützung von Holger Vogel. Der Produktmanager kam im April vom Sportwarenhersteller Cavallo Albert Sahle GmbH & Co. KG, wo er als Produktmanager für die Marken Cavallo und Pamela Henson aktiv war. Bei Schera kümmert er sich federführend um den Denim-Bereich. Für die zweite Marke Seductive arbeitet das Unternehmen mit der externen Designerin Catrin Schanz zusammen.

Rossi: Von der Kapsel zur Marke

So richtig klar wird die Veränderung bei Schera, wenn man sich die neue Linie Rossi anschaut, die sich erstmal – zumindest auch – als Unisex-Marke an Männer richtet.

Tobias Schellenberger hatte schon länger die Idee, eine Kollektion zu entwerfen, die er auch selbst tragen kann und den Unisex-Ansatz verfolgt, erklärt er. Durch die Pandemie verzögerten sich die Pläne etwas und kamen dann vor etwa eineinhalb Jahren ins Rollen.

Während eines Gesprächs “unter Freunden” mit dem Trendexperten Julian Daynov, bei dem es um das Projekt ging, entschied sich Schellenberger spontan den Wahlberliner, der auch mit dem Bielefelder Bekleidungsanbieter Seidensticker an der progressiven Linie Studio Seidensticker arbeitet, ins Boot zu holen. Die Zusammenarbeit resultierte in einer sechsteiligen Kapsel für SS23, die noch unter dem Label ‘Rossi by Raffaello Rossi’ erschien. Diese erhielt eine für das Unternehmen fast schon überwältigend positive Resonanz von Handelspartner:innen wie Anita Hass und Wirschke. Daraufhin wurde das Projekt zu einer eigenständigen Marke ausgebaut, die auf den Zusatz ‘by Raffaello Rossi’ verzichtet.

Rossi SS24-Kampagne Bild: Rossi

Rossi auf Internationalisierungskurs

Mit dieser neuen Marken unter dem Dach der Schera GmbH wurde Rossi in diesem Jahr auch einem internationalen Publikum vorgestellt, zuerst auf der italienischen Männermode-Messe Pitti Uomo im Juli und dann mit einem eigenen Showroom in New York während der September-Ausgabe der Fashion Week. Dadurch will die Marke natürlich auch global wachsen, nachdem sie im heimischen Markt sowie in den anderen beiden DACH-Ländern Schweiz und Österreich bereits präsent ist. Neben den USA will Rossi aber auch in Europa Märkte wie die Niederlande und Skandinavien erreichen, doch auch in Japan hat die junge Marke bereits erste Interessent:innen.

„Die Einzelhändler:innen wissen, wenn sie bei uns eine Hose bestellen, dass diese wie das Musterteil aussieht, nicht zu spät geliefert wird und auch einfach passt”, sagte Tobias Schellenberger. „Es gibt einfach ein gewisses Vertrauen der Händler:innen uns gegenüber, weil sie wissen, dass wir schon seit über 25 Jahren Hosen machen und das auch sehr erfolgreich.”

Damit überzeugte Rossi neben bestehenden Kund:innen wie Breuninger in Stuttgart, Wagener in Baden Baden und Panta Rhei in Zürich auch seit dieser Saison Einzelhandelsunternehmen wie August Pfüller in Frankfurt am Main, Namazian in Hamburg und Mainglück in Würzburg.

Rossi SS24-Kampagne Bild: Rossi

Gerade in Deutschland, auch durch die bestehenden Kontake der Gruppe, werden die Produkte häufiger bei reinen Damenmode-Händler:innen angeboten, als bei Händler:innen, die nur Menswear anbieten. Grund dafür sei auch die eher klassische Ausrichtung der Herrenmode, bei der weitere Hosenbeine noch nicht so stark im Trend liegen. Im stationären Handel machen Männer aktuell 25 Prozent der Rossi-Kunden aus, im eigenen Onlineshop sind es noch fünf Prozent mehr.

Dabei setzt Rossi auf eine kleine Produktauswahl, die von sechs auf zwölf Core-Modelle aufgestockt wurde. Diese können je nach Saison farblich sowie vom Material angepasst werden, sodass Varianten mit Nadelstreifen oder mit Elementen einer Cargohose angeboten werden.

Brigitte Schellenberger
David Schellenberger
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Tobias Schellenberger