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Shein stellt 15 Millionen US-Dollar für Modernisierung von Fabriken in seiner Lieferkette bereit

Von Rachel Douglass

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Bild: Shein

Fast-Fashion-Onlinehändler Shein plant, in den nächsten drei bis vier Jahren 15 Millionen US-Dollar in die Verbesserung von Hunderten von Fabriken in seiner Lieferkette zu investieren.

In einer Mitteilung erklärte das umstrittene Einzelhandelsunternehmen, dass sich die Investitionen auf physische Verbesserungen in den Fabriken der Zulieferer im Rahmen seines Supplier Community Empower Programme (SCEP) konzentrieren würden.

Mehr als 30 Projekte sollen bis Ende des Jahres abgeschlossen werden; 100 bis Ende 2023 und bis zu 300 innerhalb von vier Jahren.

Shein wies ferner darauf hin, dass alle seine herstellenden Betriebe sich bereit erklärt hätten, das Programm für verantwortungsbewusste Beschaffung - Shein's Responsible Sourcing (SRS) - , das die faire Behandlung aller Beschäftigten unter sicheren Arbeitsbedingungen gewährleistet, sowie seinen Verhaltenskodex einzuhalten.

Das Unternehmen fügte hinzu, dass in den letzten zwölf Monaten mehr als 2.600 unabhängige Betriebsprüfungen durchgeführt wurden.

Es erklärte jedoch, dass es „entschlossen sei, mehr zu tun“ und sich verpflichtet habe, die vier Millionen US-Dollar pro Jahr, die es in sein SRS-Programm steckt, zu verdoppeln.

„Wir nehmen unsere Verantwortung für das Wohlergehen der Arbeitnehmer:innen bei allen unseren Zulieferbetrieben sehr ernst“, kommentierte Adam Whinston, globaler Leiter der ESG-Abteilung bei Shein, in einer Mitteilung.

„Im Rahmen des SRS-Programms von Shein haben wir sorgfältig mit unseren Vertragspartner:innen zusammengearbeitet, um das Wohlergehen und die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Wir wollen nun unsere Investitionen in das SRS-Programm verdoppeln, um das Management der Zulieferbetriebe weiter zu verbessern“, fügte Whinston hinzu.

Die Ankündigung folgt auf eine Reihe externer Untersuchungen der Lieferkette von Shein, darunter die jüngste Untersuchung des britischen Senders Channel 4, der eine Dokumentation über das chinesische Unternehmen und die Fabriken in seiner Lieferkette ausstrahlte.

Im Rahmen der Untersuchung wurden Beweise dafür vorgelegt, dass Arbeiter:innen in zwei von Sheins Bekleidungsfabriken für weniger als drei Pence pro Stück arbeiten, während sie 18-Stunden-Schichten arbeiten.

Unabhängige Untersuchung widerlegt frühere Berichte

Als Reaktion auf die Anschuldigungen von Channel 4 erklärte Shein, es habe eine unabhängige Untersuchung durchgeführt, die „die meisten“ der in der Dokumentation aufgestellten Behauptungen widerlegt habe.

Trotzdem habe das Unternehmen die Bestellungen bei den beiden herstellenden Betrieben um drei Viertel reduziert, bis sie seinen Verhaltenskodex einhalten würden.

Laut Sheins eigenen Untersuchungen haben die Arbeiter:innen in beiden der genannten Fabriken Löhne erhalten, die den örtlichen Arbeitsgesetzen und -vorschriften entsprechen, nämlich umgerechnet zwischen 1.162 und 1.212 britischen Pfund (zwischen 1.351 und 1.409 Euro). Behauptungen, die Löhne würden einbehalten oder unrechtmäßig abgezogen, seien ebenfalls unwahr.

Darüber hinaus ergab die Untersuchung, dass die tägliche Höchstarbeitszeit in beiden Fabriken zwischen 12,5 und 13,5 Stunden lag, wobei die Beschäftigten mindestens zwei bis drei Tage pro Monat frei hatten.

Shein wies darauf hin, dass die Stundenzahl zwar geringer sei als behauptet, aber immer noch über den Vorschriften vor Ort liege, und gab den Lieferanten daher eine Frist bis Ende Dezember, um die Situation zu bereinigen.

Was die Cent-Bezahlung pro fertigem Kleidungsstück angehe, so sagte Shein, dass sich die ursprünglich genannte Zahl auf eine Provision pro Schritt und Stück bezog und nicht auf ein vollständiges, fertiges Kleidungsstück.

Whinston fügte hinzu, dass das Unternehmen nun ein Mehrkanal-Feedback-System für seine Arbeiter:innen in den unter Vertrag befindlichen Fabriken eingeführt habe, das es ihnen ermögliche, Beschwerden und Feedback anonym über mehrere Kanäle einzureichen.

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Dieser Artikel erschien ursprünglich auf FashionUnited.uk. Übersetzt und bearbeitet von Simone Preuss.

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