Signa Sports United: Neue Investor:innen für Tennis-Point
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Die Tennis-Point GmbH hat mit einem Investorenkonsortium eine Vereinbarung für die Zukunft getroffen.
Das Investorenkonsortium, das von der Münchner Beteiligungsgesellschaft Orlando Capital V angeführt wird und zu dem auch Christian Miele gehört – einer der Gründer des Tennis-Händlers –, übernimmt den vollständigen Geschäftsbetrieb der Tennis-Point GmbH von der Signa Sports United Gruppe (SSU), teilte die Kanzlei Gerloff Liebler Rechtsanwälte und die Pluta Rechtsanwalts GmbH am Montag mit. Eine entsprechende Vereinbarung über den Erwerb der Vermögensgegenstände der Gesellschaft schlossen die Investor:innen mit dem Rechtsanwalt Christian Gerloff, Insolvenzverwalter der Tennis-Point GmbH.
Außerdem sichern sie sich von SSU auch die Anteile an den Vertriebsgesellschaften in Frankreich und in den USA. Dafür habe das Konsortium mit Rechtsanwalt und SSU-Insolvenzverwalter Stefan Meyer von der Pluta Rechtsanwalts GmbH Verhandlungen geführt und sich mündlich geeinigt. Die Ergebnisse sollen derzeit verschriftlicht und heute noch formell abgeschlossen werden, so die Mitteilung. Von der Übernahme sind aktuell – inklusive Frankreich und den USA – etwa 700 Mitarbeitende betroffen, davon 400 in Deutschland. Das Closing der Transaktion soll bis 1. Februar erfolgen. Über die wirtschaftlichen Konditionen wurde Stillschweigen vereinbart.
Die Tennis-Point GmbH, die SSU GmbH und weitere Gesellschaften mussten im vergangen Oktober Insolvenz anmelden, nachdem der insolvente Hauptaktionär Signa Holding seine Finanzierungszusage zurückgezogen hat. Nach den vorläufigen Verfahren wurde zum 1. Januar vom zuständigen Amtsgericht Bielefeld die Insolvenzverfahren über die Vermögen der Gesellschaften der Tennis-Point GmbH und der SSU GmbH eröffnet. Wie bereits in den vorläufigen Verfahren wurden Gerloff und Meyer als Insolvenzverwalter bei Tennis-Point beziehungsweise SSU berufen.
„Es ist gelungen, innerhalb von nur zweieinhalb Monaten eine gute Zukunftslösung für Tennis-Point zu finden und bereits wenige Tage nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens den Investorenprozess zum Erfolg zu führen“, sagte Gerloff. „Dies ist nicht nur auf die international starke Marktposition von Tennis-Point im E-Commerce-Handel zurückzuführen, sondern auch auf das große Engagement von Geschäftsführung und Mitarbeiter:innen in den vergangenen Wochen. Auf diese Weise konnten wir die operativen Geschäfte stabilisieren und ohne Einschränkungen fortführen.“
Tennis-Point wird als selbständiges Unternehmen weitergeführt
Neben Orlando Capital V und dem aktuellen Geschäftsführer Miele gehört auch eine Investorengruppe um die ostwestfälischen Unternehmer Dinko Muhic, Thomas Hagedorn und Christian Hülsewig zu dem Investorenkonsortium. Diese planen, Tennis-Point als selbständiges Unternehmen weiterzuführen. Die aktuellen Geschäftsführer Miele und Stefan Salzer bleiben in ihrer Position aktiv.
„Tennis-Point hat sich in den vergangenen Jahren eine hervorragende Marktposition im internationalen Markt für Tennisartikel aufgebaut“, sagte Georg Madersbacher, Partner bei Orlando Capital GmbH. „Das Erwerberkonsortium ist überzeugt, dass das Unternehmen mit den richtigen Maßnahmen die Erfolgsgeschichte fortführen wird. Dazu werden wir Tennis-Point mit den notwendigen finanziellen Mitteln ausstatten.“
Die im ostwestfälischen Herzebrock-Clarholz ansässige Tennis-Point GmbH betreibt mehrere Onlineshops, die Produkte im Bereich Tennis anbieten. Dazu kommen 13 stationäre Geschäfte in Deutschland sowie über Tochtergesellschaften 20 weitere Stores im europäischen Ausland.
Internetstores: Laufender Investorenprozess
Auch bei der ebenfalls zu SSU Gruppe gehörenden Internetstores GmbH wurde zum 1. Januar das Insolvenzverfahren vom Amtsgericht in Bielefeld eröffnet. Der laufende Investorenprozess des Unternehmens, zu dem unter anderem die Onlineplattform Fahrrad.de gehört, befinde sich in einem fortgeschrittenen Stadium, ist aber noch nicht abgeschlossen, so die Mitteilung.