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Studie: Zirkuläre Initiativen von Modemarken sind nur begrenzt zugänglich

Von Susan Zijp

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Bild zur Illustration. Nachhaltigkeitsinitiativen von Unternehmen mit internationalem Markt bleiben lokal und regional Credits: Pexels Foto by ready made

Ein oft übersehener, aber entscheidender Faktor, der die Effektivität von gut gemeinten Initiativen wie Kleidungsreparaturen und Rückgabepunkten behindert, ist der physische Standort der Konsument:innen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle gemeinsame Studie der Universität Birmingham, der Universität Bristol im Vereinigten Königreich sowie der Universität von Georgia und der Buffalo State University in den USA mit dem Titel „Lokale Netzwerke zur Abfallreduzierung, globale Entsorgungsnetzwerke und die Kreislaufwirtschaft“.

Die Forschenden untersuchten 17 Bekleidungsunternehmen aus Europa und den USA mit Nachhaltigkeitsinitiativen. Die Studie zeigt, dass viele internationale Unternehmen mit Kreislaufwirtschaftsinitiativen nur Kund:innen in einem bestimmten örtlichen Umkreis bedienen. Die Reichweite sogenannter „Waste Reduction Networks“ bei internationalen Unternehmen sei oft lokal und höchstens national, so Professor John Bryson von der Universität Birmingham auf der Website der Universität.

Nachhaltigkeitsinitiativen globaler Modeunternehmen nicht für alle gleichermaßen zugänglich

Die Studie hebt hervor, dass viele Initiativen im Einklang mit den Prinzipien der Nachhaltigkeit stehen. Aber für weltweit agierende Unternehmen seien diese Programme doch zu sehr auf Kund:innen beschränkt, die örtlich Zugang dazu haben.

„Eclipse (USA) verlangt von Kund:innen, Kleidung an den Hauptsitz in Colorado zurückzusenden, und der Secondhand-Markt von Filippa K ist auf Schweden beschränkt. Die Initiative von Girlfriend Collective ist nur in den USA verfügbar, obwohl das Unternehmen auch nach Kanada, Großbritannien und Australien sowie in andere globale Märkte liefert“, so die Forschenden in einer Mitteilung. „Es ist unrealistisch zu erwarten, dass ein:e Kund:in in Großbritannien dafür bezahlt, etwas nach Colorado schicken zu lassen, was wiederum die Umwelt belasten würde. Diese Waste Reduction Networks sind nur dann wirklich effektiv, wenn sie für alle leicht zugänglich sind.“

Ein weiteres Beispiel, das die Studie anführt, sind Reparaturservices. Diese sind noch stärker vom Standort der Kund:innen abhängig. „Das französische Unternehmen Veja bietet beispielsweise nur in zwei französischen Geschäften Schuhreparaturen an, verkauft seine nachhaltigen Schuhe aber über 3.000 Einzelhändler:innen in 50 Ländern.“

Die französische nachhaltige Sneakermarke Veja hat in Paris ihren ersten eigenständigen Sneaker-"Reparaturtempel" eröffnet. Credits: Mit freundlicher Genehmigung von Veja

Hoffnung auf neue Kooperationen und staatliche Unterstützung

Die Studie kommt zum Schluss, dass Modeunternehmen mit Unternehmen wie Ebay, Vinted oder Depop zusammenarbeiten sollten. Diese Zwischenhändler:innen sind bei umweltbewussten Konsument:innen beliebt.

Darüber hinaus lohne es sich, in Abfallmanagementsysteme zu investieren. „Diese Systeme müssen sicherstellen, dass die meisten Kleidungsstücke recycelt und nicht weggeworfen werden, was wahrscheinlich auch staatliche Unterstützung erfordern wird.“

Lokale Kreislaufwirtschaftsinitiativen in der Modebranche

Auch in Deutschland gibt es Beispiele für lokale Initiativen. Der Outdoor-Spezialist Globetrotter hat sein „Gearlist“-Programm ins Leben gerufen, bei dem Kund:innen gebrauchte Outdoor-Ausrüstung verkaufen oder tauschen können. Nach erfolgreichem Start in Berlin wurde der Service auf weitere Filialen ausgeweitet.

Bild zur Illustration. Credits: Resale-Kollektion bei Zeeman. Credit: Zeeman
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Dieser übersetzte Beitrag erschien zuvor auf FashionUnited.nl.

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