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Tom Tailor erzielt Einigung über Brückenfinanzierung

Von Simone Preuss

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Nach stockenden Verhandlungen mit den Konsortialbanken und dem Großaktionär Fosun sowie einer Ablehnung des Verkaufs der Modemarke Bonita gibt es beim Hamburger Modekonzern Tom Tailor jetzt doch eine Einigung: In einer Ad-hoc-Mitteilung vom gestrigen Sonntag bestätigte das Unternehmen, dass nach Gesprächen der Tom Tailor Holding SE mit den Konsortialbanken und Fosun eine erste „grundsätzliche Einigung über eine Brückenfinanzierung“ bis Mitte August erzielt werden konnte.

Tom Tailor und Fosun einigen sich auf drei Eckpunkte

Darin wurden die folgenden drei Eckpunkte vereinbart: Dass Fosun Tom Tailor kurzfristig ein Darlehen in Höhe von 18,5 Millionen Euro zur Verfügung stellt, des weiteren die Konsortialbanken die am 30. Juni 2019 fällige Regeltilgung unter dem Konsortialkredit in Höhe von 7,5 Millionen Euro bis Mitte August aussetzen und diese dem Unternehmen eine neue Akkreditivlinie in Höhe von 30 Millionen Euro für Warenbestellungen einräumen.

Die endgültige Bereitstellung der Linie steht noch unter dem Vorbehalt der Einigung über die finalen Bedingungen, des Abschlusses verbindlicher Verträge sowie der Zustimmung der jeweiligen Gremien.

„Die durch die Brückenfinanzierung gewonnene Zeit soll dazu genutzt werden, den Independent Business Review (IBR) zu finalisieren und eine Einigung über die finale Finanzierungsstruktur und die Beiträge der jeweiligen Parteien zu erzielen“, schließt das Unternehmen die Mitteilung.

Es kriselt bei Tom Tailor

Tom Tailor wollte die kriselnde Tochterfirma Bonita im März an die niederländische Victory & Dreams International Holding verkaufen, doch der Verkauf scheiterte an der fehlenden Zustimmung der Banken. Das Unternehmen, das auf Mode für Frauen ab 50 spezialisiert ist, verlor zuletzt fortlaufend Umsatz. Nun sollen für Bonita alle strategischen Optionen erneut geprüft werden. Tom Tailor hatte Bonita erst 2012 übernommen, konnte das Unternehmen aber nicht erfolgreich in die Gesamtstrategie integrieren.

Das Industrie- und Handelskonglomerat Fosun mit Sitz in Hongkong ist seit 2014 an Tom Tailor beteiligt, hatte seine Anteile zuletzt auf gut 35 Prozent erhöht und ein Übernahmeangebot vorgelegt. Darüber ist noch nicht entschieden. Die Vorlage des Jahresabschlusses wurde ebenso vertagt wie die Hauptversammlung der Aktiengesellschaft.

Durch den heißen Sommer des Vorjahres und die aktuellen Entwicklungen im Textil-Einzelhandel waren zuletzt mehrere Unternehmen der Branche in Schwierigkeiten geraten oder mussten sogar den Gang zum Insolvenzrichter antreten, so wie Gerry Weber. Zu den allgemeinen Branchenproblemen kommen bei Tom Tailor auch hausgemachte Fehler, wie zum Beispiel ein mangelhaft entwickelter Online-Handel. (FashionUnited/dpa))

Foto: Tom Tailor

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