Trotz Umsatzplus: Galeria Karstadt Kaufhof macht im Geschäftsjahr 2021/22 rund 342 Millionen Euro Verlust

Nach der Pleitewelle innerhalb des Mutterkonzerns Signa Group ist die Zukunft des deutschen Warenhausbetreibers Galeria Karstadt Kaufhof GmbH derzeit völlig offen. Kurz vor dem Jahreswechsel ergaben sich aber neue Einblicke in die jüngere Vergangenheit des Einzelhändlers: Am vergangenen Donnerstag wurde der Jahresabschluss von Galeria Karstadt Kaufhof für das Geschäftsjahr 2021/22 im Bundesanzeiger veröffentlicht.

Im Ende September 2022 abgeschlossenen Geschäftsjahr erwirtschaftete das Unternehmen demnach einen Gesamtumsatz in Höhe von 2,86 Milliarden Euro. Das entsprach einer Steigerung um 35,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr, das deutlich stärker von den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie betroffen war. Die Einzelhandelserlöse erhöhten sich um 40,0 Prozent auf knapp 2,60 Milliarden Euro, lagen damit aber nach Angaben des Konzerns „noch deutlich unter den Erwartungen“.

Trotz der Umsatzsteigerung und einer daraus resultierenden Ergebnisverbesserung schrieb der Einzelhändler weiterhin tiefrote Zahlen. Der Fehlbetrag vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) wurde gegenüber dem Vorjahr von 548,7 auf 207,4 Millionen Euro verringert, der Nettoverlust sank von 622,6 auf 342,3 Millionen Euro.

So musste das Unternehmen kurz nach dem Ende des Geschäftsjahres erneut Insolvenz anmelden. Am 31. Oktober 2022 stellte die Geschäftsführung beim Amtsgericht Essen einen einen Antrag auf Eröffnung eines Schutzschirmverfahrens, das später in ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung überging.

Ende Mai 2023 wurde das Verfahren nach der Annahme des Insolvenzplans aufgehoben. Nur wenige Monate später steht der Warenhauskonzern trotz der jüngsten Sanierungsbemühungen nun erneut am Scheideweg.