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Under Armour leidet weiter unter Flaute in Nordamerika

Von Jan Schroder

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Ganz so schlecht, wie viele Branchenexperten im Vorfeld befürchtet hatten, fielen die am Dienstag veröffentlichten Zahlen des US-amerikanischen Sportartikelherstellers Under Armour Inc. dann doch nicht aus. Unter dem Strich stand nach dem ersten Quartal 2018 trotzdem ein mächtiger Verlust. Auch die Schwäche auf dem Heimatmarkt setzte sich fort.

Umsatzzuwächse erzielt der einstige Überflieger der Branche nur noch im Auslandsgeschäft. Das ist umso beunruhigender, als die Konkurrenz in den USA zuletzt bemerkenswerte Erfolge erzielte. So konnte Adidas auf dem weltweit wichtigsten Markt für Sportartikel kräftig zulegen und hat Under Armour in den Vereinigten Staaten längst wieder vom zweiten Platz der Umsatzrangliste verdrängt.

Das in Baltimore ansässige Unternehmen Unternehmen musste erneut der Tatsache Tribut zollen, dass es die Expansion in Nordamerika vor einigen Jahren zu sehr forciert und auf die Sättigungstendenzen in der Heimat zu spät reagiert hatte. Außerdem verschwendete es dreistellige Millionenbeträge für Investitionen im prestigeträchtigen, aber umsatzschwachen Connected-Fitness-Segment, die bis heute nicht zu den gewünschten Nachfragesteigerungen führten.

Deutliche Zuwächse in Asien und Europa sorgen für ein kleines Umsatzplus

Im ersten Vierteljahr konnte Under Armour seinen Umsatz um 5,9 Prozent (währungsbereinigt +3,8 Prozent) auf 1,19 Milliarden US-Dollar (990 Millionen Euro) steigern. Gravierend war erneut der Unterschied zwischen ernüchternden Zahlen in der Heimat und dem ungebrochen dynamischen Aufwärtstrend in Übersee.

In Nordamerika, wo Under Armour den Großteil seines Umsatzes erwirtschaftet, gingen die Erlöse um 0,4 Prozent (währungsbereinigt -0,8 Prozent) auf 867,5 Millionen US-Dollar zurück. Im Rest der Welt stiegen sie demgegenüber um 27,2 Prozent (währungsbereinigt +18,8 Prozent) auf 289,0 Millionen US-Dollar. Der weltweite Umsatz der Connected-Fitness-Sparte stieg zwar um 34,4 Prozent auf 28,8 Millionen US-Dollar, nennenswerte positive Auswirkungen auf die Gesamtbilanz hat das kostspielige Geschäftsfeld aber nach wie vor nicht.

Angesichts der Fehlinvestitionen und der daraus resultierenden Überkapazitäten in den USA ist das Unternehmen seit längerem bestrebt, notwendige Korrekturen vorzunehmen. Die wirkten sich deutlich auf das Ergebnis im vergangenen Quartal aus. Under Armour bezifferte die Belastungen durch Restrukturierungsmaßnahmen und Wertberichtigungen auf 37,5 Millionen US-Dollar. Sie sorgten dafür, dass ein operativer Verlust in Höhe von 28,7 Millionen US-Dollar verbucht werden musste. Im Vorjahresquartal hatte das Unternehmen noch einen Betriebsgewinn von 7,5 Millionen US-Dollar erzielt.

Kostspielige Restrukturierungsmaßnahmen ließen Under Armour tiefer in die Verlustzone abgleiten

Trotz einer einmaligen Steuergutschrift fiel der Nettoverlust deutlich höher aus als vor einem Jahr: Er belief sich auf 30,2 Millionen US-Dollar (25,1 Millionen Euro). Im ersten Quartal des Vorjahres hatte er lediglich bei 2,3 Millionen US-Dollar gelegen. Der Fehlbetrag pro Aktie wuchs von 0,01 auf 0,07 US-Dollar.

Trotz der erneut ernüchternden Zahlen sah das Management keinen Anlass, seine Jahresprognosen zu verändern – es waren schließlich keine besseren Resultate erwartet worden. So rechnet Under Armour für 2018 weiterhin mit einem Umsatzplus im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Dabei sollen Zuwächse um mehr als 25 Prozent in Übersee einen Rückgang um einen mittleren einstelligen Prozentsatz in Nordamerika mehr als ausgleichen. Die Prognose für den operativen Gewinn liegt bei zwanzig bis dreißig Millionen US-Dollar. Bereinigt um restrukturierungsbedingte Kosten soll er 130 bis 160 Millionen US-Dollar erreichen.

Foto: Under Armour Facebook-Page
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Under Armour Inc