Urban Outfitters: Gewinneinbruch trotz Rekordumsatz
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Der US-amerikanische Modehändler Urban Outfitters Inc. hat im Schlussquartal des Geschäftsjahres 2017/18 einen weiteren Umsatzrekord aufgestellt. Der Gewinn brach allerdings regelrecht ein. Das lag unter anderem an Sondereffekten, etwa den Folgen der Steuerreform in den USA. Auch die Zahlen für das Gesamtjahr, die das Unternehmen am Dienstagabend vorlegte, waren von diesen Trends geprägt: Beim Umsatz ging es aufwärts, beim Gewinn hingegen steil bergab.
Sondereffekte ließen den Jahresüberschuss um mehr als die Hälfte schrumpfen
Insgesamt kam der Konzern im vergangenen Geschäftsjahr, das am 31. Januar endete, auf einen Umsatz von 3,62 Milliarden US-Dollar (2,92 Milliarden Euro). Im Vergleich zum Vorjahr entsprach das einer Steigerung um 2,0 Prozent. Eine niedrigere Bruttomarge und höhere Betriebskosten sorgten dafür, dass der operative Gewinn um 23,2 Prozent auf 259,9 Millionen US-Dollar abrutschte. Der Jahresüberschuss wurde zusätzlich durch Einmalbelastungen infolge der neuen US-Steuergesetze gedrückt. Mit 108,3 Millionen US-Dollar (87,2 Millionen Euro) fiel er nicht einmal halb so hoch aus wie im Vorjahr, als er 218,1 Millionen US-Dollar erreicht hatte (-50,4 Prozent).
Im Schlussquartal konnte das Unternehmen ein überdurchschnittliches Umsatzplus erzielen: Die Gesamterlöse wuchsen um 5,7 Prozent auf 1,09 Milliarden US-Dollar. Neben Zuwächsen im Großhandelsgeschäft trug eine kräftige Umsatzsteigerung auf vergleichbarer Fläche im eigenen Einzelhandel (+4 Prozent) zum neuen Quartalsrekord bei. Verantwortlich war vor allem eine deutliche Verbesserung im Online-Geschäft, die schwächere Nachfrage in den stationären Stores mehr als ausgleichen konnte.
So legten im vierten Quartal alle drei Sparten zu: Das Konzept Urban Outfitters steigerte seine Retail-Erlöse flächenbereinigt um zwei Prozent, auch die Anthropologie Group (+5 Prozent) und das Label Free People (+8 Prozent) übertrafen das entsprechende Vorjahresniveau.
CEO Hayne ist nach starkem Saisonstart "optimistisch"
Trotzdem konnte der Konzern ein Abrutschen in die Verlustzone nur knapp verhindern. Höhere Kosten und Abschreibungen, Investitionen in das Online-Geschäft und die Einmalbelastung im Zuge der Steuerreform sorgten dafür, dass der ausgewiesene Quartalsüberschuss nur noch 1,3 Millionen US-Dollar erreichte. Im Vorjahresquartal hatte er noch bei 64,3 Millionen US-Dollar gelegen. Bereinigt um Sondereffekte belief sich der Nettogewinn nach Angaben des Unternehmens auf 75,0 Millionen US-Dollar, was eine Steigerung um 12,1 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vergleichszeitraum bedeutete.
CEO Richard Hayne freute sich über den Rekordumsatz im Schlussquartal – vor allem, weil alle drei Konzepte mit flächenbereinigten Zuwächsen zur Verbesserung beigetragen hatten. „Wir sind besonders zufrieden damit, wie gut alle Marken den Saisonwechsel im Januar vollzogen haben“, erklärte er. So konnte er zuversichtlich in die nähere Zukunft schauen: „Die Kundenresonanz auf die Frühlingsangebote aller unserer Marken war sehr positiv. Das macht uns optimistisch für die erste Jahreshälfte“, so Hayne.
Urban Outfitters, Geschäftsjahr 2017/18