VF Corporation macht 2017 mehr Umsatz und weniger Gewinn
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Beim US-amerikanischen Bekleidungskonzern VF Corporation war man mit den Zahlen für das vierte Quartal und das gesamte Geschäftsjahr 2017 zufrieden: Im letzten Vierteljahr seien die Resultate „stärker, als wir erwartet hatten“, ausgefallen, erklärte Chairman und CEO Steve Rendle nach der Veröffentlichung am Freitag. Das Wachstumstempo habe sich in allen Kernkategorien des Konzernportfolios weiter erhöht. Weniger erfreut waren die Anleger. Weil die Analysten im Vorfeld noch etwas bessere Zahlen erhofft hatten, fiel der Aktienkurs des Unternehmens unmittelbar nach der Publikation der Resultate um fast zehn Prozent.
Im abgelaufenen Jahr kam der Mutterkonzern von Marken wie The North Face, Vans, Timberland, Lee und Wrangler auf einen Umsatz aus fortgeführten Geschäften in Höhe von 11,8 Milliarden US-Dollar (9,5 Milliarden Euro). Gegenüber dem Vorjahr bedeutete das eine Steigerung um sieben Prozent. Dazu trug neben Zuwächsen im Kerngeschäft auch die Übernahme des Workwear-Herstellers Williamson-Dickie bei, dessen Resultate im vierten Quartal erstmals in die Bilanz einflossen. Er steuerte nach Angaben des Unternehmens in diesem Zeitraum 247,2 Millionen US-Dollar bei. Ohne den Neuzugang wäre der Konzernumsatz um fünf Prozent (währungsbereinigt +4 Prozent) gestiegen. Nicht mehr in der Umsatzrechnung enthalten ist die Sportswearmarke Nautica, deren Verkauf kurz vor dem Jahreswechsel beschlossen wurde.
Ausgesprochen dynamisch entwickelte sich das Label Vans, dessen Jahreserlöse um 19 Prozent stiegen. Auch die Marken The North Face (+4 Prozent) und Timberland (+2 Prozent) konnten sich im Vergleich zum Vorjahr verbessern. Demgegenüber verzeichneten die beiden Denim-Label Lee (-6 Prozent) und Wrangler (-1 Prozent) rückläufige Umsätze.
Die Folgen der Steuerreform in den USA ließen den Jahresgewinn einbrechen
Seinen operativen Gewinn konnte der Konzern um zehn Prozent auf 1,5 Milliarden US-Dollar steigern. Allerdings hatten im Vorjahr hohe Sonderbelastungen, etwa Wertberichtigungen und Restrukturierungskosten, das Ergebnis belastet. Bereinigt um alle Einmaleffekte sank der Betriebsgewinn um zwei Prozent. Der ausgewiesene Nettogewinn schrumpfte um 43 Prozent auf 614,9 Millionen US-Dollar (495,6 Millionen Euro). Schuld war eine hohe Sonderbelastung aufgrund der jüngsten Steuerreform in den USA.
Weil die Konzernführung eine Verschiebung der Berichtszeiträume beschlossen hat, steht dem Unternehmen nun ein Übergangsquartal bevor: Künftig endet das Geschäftsjahr für VF nicht mehr Ende Dezember, sondern Ende März. Das nächste reguläre Geschäftsjahr beginnt daher erst am 1. April. Für die Monate Januar bis März prognostiziert das Management ein Umsatzwachstum um 16 Prozent auf etwa 2,9 Milliarden US-Dollar. Dazu wird Williamson-Dickie voraussichtlich etwa 200 Millionen US-Dollar beisteuern. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn pro Aktie soll im laufenden Quartal 0,65 US-Dollar erreichen und das entsprechende Vorjahresniveau damit um 27 Prozent übertreffen.
Foto: The North Face Facebook-Page