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Zara: Etikettenschwindel jetzt auf Video

Von Simone Preuss

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Erst vor einer Woche hatte FashionUnited über die 5-Millionen-Dollar-Klage berichtet, der sich Zara USA stellen muss. Jetzt wurde auf Video aufgenommen, wie Kunden durch verschiedene Etiketten in die Irre geführt werden.

Die Klage wurde am vergangenen Freitag vor dem kalifornischen Bundesgericht von Mark Geragos von der Anwaltskanzlei Geragos & Geragos eingereicht. Sie beschuldigt Zara USA, Kunden durch zwei verschiedene Preistaktiken in die Irre geführt und um Milliarden von US-Dollar betrogen zu haben.

Vorsätzliche Fehlinformationen für Zara-Kunden

Kunden werden durch Preisschilder, die einen (geringeren) Euro-Preis angeben, im Glauben gelassen, mit dem aktuellen US-Dollar Äquivalent rechnen zu können - dem ist aber nicht so, wie das im Foto gezeigte Beispiel zeigt - Kunden müssen ebenfalls mit einem gewaltigen Aufschlag rechnen. Bei der zweiten Taktik handelt es sich um eine ähnliche Strategie, bei der die Euro-Preise mit Dollar-Etiketten überklebt werden. Der Preis in US-Dollar ist jedoch wesentlich höher als er aufgrund des umgerechneten Euro-Preises sein dürfte.

Zaras Aussage gegenüber Kunden, die wagten, nachzufragen, wurde die Antwort gegeben, dass die Preisdiskrepanz durch den Umrechnungskurs zustande käme, der sich auf den Produktionszeitpunkt des Produkts beziehe. Geragos & Geragos nennt dies eine "vorsätzliche Fehlinformation" gegenüber Kunden.

In einem von Verbraucher Devin Rose gedrehten Video, der sich als Kläger an die Anwaltskanzlei wandte, sieht man die Mitarbeiterin einer Zara-Filiale im kalifornischen Sherman Oaks, die am Telefon versucht, die Preisdiskrepanz zu erklären. Sie weist wiederholt darauf hin, dass die Kassen keine Umrechnungsvorrichtung haben und dass im Geschäft nur der US-Dollar-Preis berechnet werden kann, der bereits im System ist.

Zara USA streitet weiterhin alle Anschuldigungen im Zusammenhang mit irreführender Preisgestaltung ab. "Zara USA bestreitet vehement jegliche Vorwürfe, dass das Unternehmen irreführende Preispraktiken in den Vereinigten Staaten praktiziere", hatte ein Sprecher von Zara USA letzte Woche gegenüber FashionUnited erklärt." Auch auf eine Stellungnahme zu den neuesten Entwicklungen wartet FashionUnited bis jetzt vergeblich.

Verbraucher können sich inzwischen der #ZaraChallenge stellen; einer Herausforderung, die denkbar einfach ist und in einem zweiten Video erklärt wird: Man muss nur in eine beliebige Zara-Filiale in den USA (oder einem sonstigen Land, das Zara-Artikel nicht in Euro erhebt) gehen und den Euro-Preis mit dem tatsächlich abgerechneten Preis vergleichen - es ergeben sich Aufschläge von bis zu 78 Prozent, die sich mit keinem Umrechnungskurs erklären lassen.

Das Video wurde vor zwei Tagen online gestellt und erhielt bis jetzt über 130.000 Aufrufe.

Fotos: Zara Website und Aufnahme aus dem #ZaraChallenge-Video (Geragos & Geragos)
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