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Aufwärtstrend im zweiten Quartal: Deutscher Onlinehandel meldet erstes Umsatzplus seit zwei Jahren

Von Jan Schroder

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Einzelhandel

Der Umsatz im deutschen Onlinhandel ist im zweiten Quartal leicht gestiegen Bild: Pexels, Fotografin: Anna Shvets

Die hiesige E-Commerce-Branche hat ihren Abwärtstrend vorerst gestoppt. Im zweiten Quartal 2024 seien die Erlöse mit Waren erstmals seit über zwei Jahren wieder gestiegen, teilte der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (Bevh) unter Berufung auf aktuelle Studienergebnisse am Montag mit.

Im Zeitraum von April bis Juni belief sich der Gesamtumsatz mit Waren im deutschen Onlinehandel demnach auf rund 19,2 Milliarden Euro. Damit übertraf er das entsprechende Vorjahresniveau um 0,2 Prozent. Zuvor waren die E-Commerce-Erlöse letztmalig im ersten Quartal des Jahres 2022 gestiegen, seither hatte die Branche stetige Einbußen hinnehmen müssen.

Der E-Commerce-Umsatz mit Bekleidung steigt um 2,7 Prozent

Das leichte Wachstum war nicht zuletzt der wichtigen Kategorie Bekleidung zu verdanken, deren Umsatz im jüngsten Quartal um 2,7 Prozent auf 3,41 Milliarden Euro zulegte. Die Online-Erlöse mit Schuhen wuchsen im Jahresvergleich um 3,4 Prozent auf 1,01 Milliarden Euro, Haus- und Heimtextilien erzielten ein Plus von 2,7 Prozent auf 369 Millionen Euro.

Trotz des jüngsten Aufwärtstrends lag der Halbjahresumsatz der Branche mit 38,1 Milliarden Euro um 1,2 Prozent unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums, weil die Erlöse im Auftaktquartal um 2,6 Prozent zurückgegangen waren.

Branchenverband Bevh warnt vor neuen „Unsicherheitsfaktoren“

Martin Groß-Albenhausen, der Stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Bevh, warnte aber vor übertriebenem Optimismus. „Wir sehen die Anfänge einer Normalisierung am Markt. Die Einkommen haben die Teuerung der vergangenen Jahre – seit 2019 etwa 20 Prozent – nicht nur überkompensiert, sondern treffen nun auf eine deutlich geringere Inflationsquote. Für ein Ende der Konsumkrise ist es aber zu früh, da bereits die nächsten Unsicherheitsfaktoren warteten”, erklärte er laut einer Mitteilung. „Ob in Deutschland, Europa insgesamt oder den USA: Überall sehen wir politische Destabilisierung und geopolitische Konflikte, die eine Rückkehr zum Wachstum ausbremsen können. Dazu kommen nun Berichte über zahlreiche Insolvenzen, die die Menschen eher zum Sparen treiben.“

Zudem verwies Groß-Albenhausen auf anhaltende Belastungen für die Branche. „Die massiven Umsatzeinbrüche der vergangenen zwei Jahre sind längst nicht eingeholt, gleichzeitig melden unsere Händler weiterhin deutlich steigende Kosten für Beschaffung, Compliance, Personal und Energie“, betonte er. „Der aktuelle Umsatztrend müsste anhalten und noch stärker ausfallen, um die Unternehmen zu tragen.“

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