BTE Präsident beklagt Fortschritt bei Bilddatenbank FashionCloud
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Mehr Modeproduzenten sollten Multilabel-Händlern ihre Kollektionsbilder über die Plattform FashionCloud zur Verfügung stellen, forderte Steffen Jost, Präsident des BTE Handelsverband Textil, auf dem Fashion Emotion Kongress in Köln.
Gerade für Modehändler mit mehreren Marken im Sortiment sei es oft im Verhältnis zur georderten Artikel-Stückzahl zu teuer eigene Fotos zu erstellen, die auch noch den steigenden Ansprüchen an die Bildqualität genügten, sagte Jost. Auch um den Verwaltungsaufwand zu verringern, der durch die vielen Zugänge zu verschiedenen Herstellerportalen entsteht, sammeln Plattformen wie FashionCloud Produktbilder- und daten zentral.
“Die FashionCloud versucht die vorhandenen Bilddaten der Industrie an die richtigen Adressen im Handel weiterzuleiten”, sagte Steffen Jost, der auch die Modehäuser Jost leitet, am vergangenen Mittwoch. “Wir sind damit einen kleinen Schritt weitergekommen, aber noch lange nicht am Ziel.”
Modehersteller sollten Bilddaten nicht vorenthalten
Bereits über 3.500 Händler aus 50 Ländern nutzen laut dem 2015 gegründeten Hamburger Unternehmen FashionCloud die eigene Plattform. Auch über 280 Brands seien schon Teil der Netzwerks, darunter auch Marc O’Polo, S.Oliver, Brax, oder Marc Cain, Tommy Hilfiger.
Aber diese Anzahl reicht laut dem BTE-Präsidenten bei weitem nicht aus. “In einer Zeit, in der das Bild im Vordergrund steht, ganze Plattformen auf Bilddaten beruhen, kann es doch nicht richtig sein, dass manche Hersteller den Händlern Bilddaten vorenthalten”, sagte Joost. Bilddaten gehörten ihm zufolge zum Produkt und seien ein unverzichtbar auf dem Weg zum Kunden.
Bilddaten entscheiden oft im Kampf um Online-Marktanteile. So stellt die Inditex-Tochter Zara zwei Mal pro Woche 1.500 Fotos online, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtete. Der schwedische Konkurrent Hennes & Mauritz AB hat im vergangenen Jahr fast 600 Millionen Euro in das Internet investiert, wie ein neues Fotostudio und personalisierte Kunden-Apps.
“Wollen wir die neuen Möglichkeiten nutzen oder die Chance haben online von unseren Kunden ernst genommen zu werden, brauchen wir die Unterstützung der Industrie”, so Joost. Ohne die Unterstützung der Hersteller könnte ein weiterer Wettbewerbsnachteil entstehen. Das könne die Position gegenüber den vertikalen Modefilialisten weiter schwächen, die selbst hergestellte oder beschaffte Waren in ihren eigenen Filialen verkaufen.
Foto: FashionCloud