Drei digitale Konsumententrends, die Händler kennen sollten
Wird geladen...
Da 51 Prozent der Weltbevölkerung mittlerweile das Internet nutzen, ist es für den Einzelhandel von entscheidender Bedeutung, sich mit den neuesten digitalen Trends und Entwicklungen vertraut zu machen, die die Interaktion der Verbraucher mit ihren Lieblingsmarken und -geschäften prägen. Laut einem aktuellen Bericht des Marktforschungsunternehmens Euromonitor, der von seiner Global Head of Digital Consumer, Michelle Evans, und der Beraterin Amanda Bourlier verfasst wurde, dürften drei Trends im Jahr 2019 an Fahrt gewinnen.
Unbemannte Filialen werden neue Geschäftsmodelle eröffnen
Werden Verkaufsmitarbeiter bald der Vergangenheit angehören? Ein Blick auf die neuesten Experimente der größten Internet-Giganten der Welt würde die Antwort ‘Ja’ nahelegen. Der chinesische E-Commerce-Riese JD.com beabsichtigt, "Hunderte" von unbeaufsichtigten Convenience Stores zu eröffnen, während sein Hauptkonkurrent Alibaba sowohl einen unbemannten Convenience Store als auch ein unbemanntes Hotel eröffnete, in dem Roboter Lebensmittel liefern und frische Handtücher aushändigen. In den Vereinigten Staaten wird der Trend von Amazon Go angeführt, einer Kette von teilautomatisierten Geschäften, in denen Kunden Produkte kaufen können, ohne sie an der Kasse zu bezahlen, indem sie sie einfach durch die Amazon Go App scannen.
Euromonitor prognostiziert ein Wachstum unbemannter Geschäfte in den USA, China und darüber hinaus, wobei 2019 ein "Rentabilitäts-Rüstungswettlauf" in diesem Segment begann. Diese zukunftsweisenden Märkte dürften auch neue Geschäftsmodelle inspirieren. Es darf erwartet werden, dass neue Startups sehr, sehr, sehr bald auf der Bildfläche erscheinen.
Sprachbefehl-gesteuertes Shopping wird wachsen
Die wachsende Popularität von Smart Speakern wie Amazon Echo und Google Home soll zu einer Explosion des sprachbasierten Einkaufens führen: Das Umsatzvolumen soll von 25 Millionen US-Dollar im Jahr 2013 auf 200 Millionen US-Dollar bis 2023 steigen.
Unternehmen, die diese Chance nutzen wollen, sollten sich laut Euromonitor auf Beratung vor und nach dem Kauf konzentrieren. Nehmen Sie das Beispiel von PetCoach, einer US-amerikanischen Tierhandelskette, die Pflegeberatung über Amazon Echo und Google Assistant anbietet. Benutzer können PetCoach fragen, wie sie ihren Hund oder ihre Katze am besten versorgen können. Ein weiteres gutes Beispiel ist die Partnerschaft zwischen Ford und Starbucks, in der Fahrer Starbucks-Bestellungen direkt von ihrem Fahrzeug aus aufgeben können. Zusammenfassend sollten Einzelhändler kreativ sein und darüber nachdenken, wie sie das Leben ihrer Kunden erleichtern und ihre "Markenstimme" durch diese Geräte etablieren können.
Verbraucher widersetzen sich der Always-on-Mentalität
Die meisten Internetnutzer (69 Prozent, genauer gesagt) greifen mindestens einmal täglich mit dem Handy auf das World Wide Web zu, 53 Prozent von ihnen sagen, dass sie ohne den mobilen Internetzugang "verloren" wären, so der Bericht. Viele von ihnen werden sich jedoch der negativen Auswirkungen eines ständigen Internetzugangs bewusst: Rund 25 Prozent der Amerikaner sind sich einig, dass das Internet ihr Leben sehr stark belastet. In Russland, Indien und dem Mittleren Osten sagen über 40 Prozent der Verbraucher dasselbe. Fügen Sie dieser Grundstimmung Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes hinzu, und schon haben Sie das Ergebnis: Eine wachsende Zahl von Verbrauchern, die versuchen, die Internetnutzung zu verringern.
"Obleich die Verbraucher seit es das Internet gibt, stärker auf online setzen, gibt es einen spürbaren Gegentrend, der an Fahrt gewinnt. Verbraucher widersetzen sich der Always-on-Mentalität", stellt Euromonitor im Bericht fest. Überraschenderweise reichen einige führende Internetunternehmen diesen Verbrauchern die Hand. Apple zum Beispiel führte Tools zur Begrenzung der Bildschirmzeit als Teil seines neuen Betriebssystems ein, das 2018 auf den Markt kam. So können die Benutzer sehen, wie oft sie ihr Handy in die Hand nehmen, wie oft sie Social Media Apps öffnen usw. Feststellen lässt sich auch ein Boom bei Spas, Retreats und Restaurants, in denen Smartphones nicht erlaubt sind.
Bild: Pexels
Dieser Artikel wurde zuvor auf FashionUnited.uk veröffentlicht. Übersetzung und Bearbeitung: Barbara Russ