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LVMH sagt „nein“ zu Amazon

Einzelhandel
Von Simone Preuss

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Manchmal braucht es deutliche Worte, um einen Standpunkt klarzumachen, und die hat der französische Luxuskonzern LVMH jetzt ausgesprochen: Er bleibt bei seiner Position, seine Marken nicht über den Onlineriesen Amazon verkaufen zu wollen. Diesem entgehen so Hunderte Produkte bekannter Luxusmarken wie Louis Vuitton, Dior, Fendi, Marc Jacobs und Sephora.

„Wir glauben, dass das Geschäft von Amazon nicht zu uns und unseren LVMH-Marken passt.“

Jean-Jacques Guiony, Finanzchef, LVMH

Die Zahlen scheinen dem Luxuskonzern mit seiner Strategie recht zu geben, legte er doch im dritten Quartal mit Umsätzen und einem Aktienkurs zu, die besser waren als erwartet. Vor allem auf dem chinesischen Markt konnte LVMH guten Zuwachs verzeichnen. „Den chinesischen Kunden geht es gut“, bekräftigte LVMH-Finanzchef Jean-Jacques Guiony in einem Investorengespräch Anfang der Woche. Und das ist auch gut so, denn diese machen ein Drittel aller Umsätze des Konzerns aus.

Amazon muss ohne Louis Vuitton, Dior, Fendi und Sephora auskommen

Amazon hingegen versucht gerade, die Kategorie zu stärken, in der es Verstärkung gebrauchen könnte - Luxusbekleidung. Obwohl der Onlinehändler erschwingliche Luxusmarken wie Michael Kors, Kate Spade und Calvin Klein anbietet, so fehlt ihm das teurere Ende des Spektrums. Doch da könnte er sich die Zänhe ausbeißen, denn Luxusmarken haben Angst um ihre Exklusivität und stehen dem Rabattmodell von Amazon kritisch gegenüber.

Auch wenn LVMH jüngst in seinen digitalen Auftritt investierte, heißt dies noch lange nicht, dass das französische Unternehmen E-Commerce-Modellen, die nicht seine eigenen sind, nicht kritisch gegenübersteht. „Wir glauben, dass das Geschäft von Amazon nicht zu uns und unseren LVMH-Marken passt. Derzeit gibt es keine Basis, auf der wir zusammenarbeiten können“, bestätigte Guiony.

Bereits seit 2010 setzen sich LVMH und andere Luxusgüterkonzerne wie Chanel und Richemont vor der Europäischen Kommission vehement dafür ein, die Zusammenarbeit mit bestimmten Websites verweigern zu dürfen. Ihre Begründung? Die aggressive Preispolitik und die Gefahr durch Imitate. Und solange sich daran nichts ändert, dürften Amazon & Co. auch in Zukunft ohne Luxusmode auskommen müssen.

Foto: LVMH Website
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