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Miller & Monroe übernimmt 200 Charles Vögele Filialen in Deutschland

Von Weixin Zha

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Einzelhandel|AKTUALISIERT

Die niederländische Einzelhandelskette Miller & Monroe expandiert durch die Übernahme der ehemaligen 200 Filialen von Charles Vögele nach Deutschland.

Ab Mitte April wird der Umbau der ersten 44 Filialen beginnen und bis zum September sollen die restlichen Läden auf das Miller & Monroe Konzept umstellen, hieß es in einer Pressemitteilung der Muttergesellschaft Victory and Dreams Holding am Donnerstag. Weitere finanzielle Details wurden nicht bekanntgegeben.

"Mit der Übernahme und der Tatsache, dass das in den Niederlanden sehr erfolgreiche Mehrmarkenkonzept von Miller & Monroe in Kürze auch in Deutschland umgesetzt wird, bin ich äußerst zufrieden", sagte Armin Funk, der derzeitige General Manager der Charles-Vögele Deutschland GmbH. Er wird nach der Übernahme in seiner derzeitigen Position verbleiben. "Durch diese Übernahme können in Zukunft wichtige Synergievorteile in den Bereichen Einkauf, Marketing und Logistik realisiert werden."

Die Victory and Dreams Holding wird ab 1. April der neue Eigentümer der Charles-Vögele Deutschland GmbH, die sie von der Sempione Fashion AG übernehmen wird. Derzeit sind 1.800 Mitarbeiter bei dem deutschen Ableger von Charles Vögele beschäftigt. Anfang vergangenen Jahres hatte die Gesellschaft bereits die 72 Niederlassungen von Charles Vögele in den Niederlanden für 4,4 Millionen Euro aufgekauft. Die ersten umgebauten Filialen eröffneten vergangenen September, der Rest folgte innerhalb von acht Wochen.

Das ist Miller & Monroe

Der Name, der bald auch auf den Fassaden der ehemaligen Charles Vögele Geschäfte prangen wird, bezieht sich auf das Hollywood-Paar Arthur Miller und Marilyn Monroe. "Unsere Zielgruppe, die über 40-jährigen Männer und Frauen, haben Marilyn Monroe noch mitbekommen. Die Kombination der Namen zeigt auch, dass wir Kleidung für Männer und Frauen anbieten", sagte Evelien Ollongren, Marketing Direktor von Miller & Monroe in einem Interview zu FashionUnited im November. Der Name sollte international, aber nicht stellvertretend für den Kleidungsstil sein, der vertrieben wird. "Es ist nicht so, dass wir Artikel im Stil von Marilyn Monroe verkaufen", so Ollongren. Vielmehr ist Monroe oder Miller als ein Hinweis darauf zu verstehen, ob die Kleidung für Männer oder Frauen ist. So heißt die Plus Size Mode für Frauen Monroe & More.

Klicken Sie durch die Slideshow um sich die Läden von Miller & Monroe in den Niederlanden anzusehen.

In den Niederlanden konzentriert sich die Marke ganz klar auf die Gebiete außerhalb der großen Ballungszentren. "Wir wollen nicht in die Kalverstraat gehen", sagte Ollongren über die Haupteinkaufstraße in Amsterdam. "Wir wollen ein lokaler Held sein."

Vergessene Zielgruppe

Miller und Monroe bietet in den Niederlanden neben seiner gleichnamigen Eigenmarke standortabhängig Marken wie Lerros, Zerres, Clarina, Fransa, Tom Tailor oder Witteveen an. Neben den Modeartikeln für Damen und Herren in der Primär-Zielgruppe von über 40 Jahren verkauft Miller & Monroe auch Lifestyle-Artikel der niederländischen Marke Mica sowie modisches Wohnzubehör wie Vasen, Teppiche und Kleinmöbel.

"Wir haben den Eindruck, dass diese Zielgruppe auf dem niederländischen Markt ein wenig in Vergessenheit geraten ist", sagt Ollongren. "Den größeren Ketten geht es sehr gut, aber die Passform für über 40-Jährige ist hier oft nicht optimal. Wir haben uns wirklich angeschaut, was auf dem Markt benötigt wird. Es gab eine Lücke – diese Gruppe sucht sehr nach einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis und auch nach Beratung."

Der Mann hinter Miller & Monroe

Der Geschäftsführer der Victory and Dreams Holding, Remt Melles, ist in der niederländischen Textilwelt kein Unbekannter. Er gründete A & Q Fashion und führte Firmen wie Lowland Fashion, Fashion Linq und T-Corporation. Zusammen mit Roland Kahn erwarb er MS Mode, wo er kaufmännischer Leiter war.

Der Modehändler Charles Vögele wurde 1955 in Zürich gegründet und 2016 an das italienische Konsortium Sempione Retail unter der Führung des Handelskonzerns OVS S.p.A verkauft. Die Schweizer Filialen wurden in das Ladennetz von OVS integriert, während der Rückzug aus Deutschland verkündet wurde. Im Juli übernahmen die Textildiscounter KiK und Tedi bereits 46 deutsche Filialen des Schweizer Modekonzerns.

Dieser Beitrag enstand mit der Hilfe unserer niederländischen Redakteurin Caitlyn Terra.

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Foto: Miller & Monroe

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