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Trotz Plus von 30 Prozent: Umsätze mit Bekleidung und Schuhen auch 2022 unter Vorkrisenniveau

Von Jan Schroder

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Einzelhandel

Bild: FashionUnited

Der Einzelhandel mit Kleidung und Schuhen in Deutschland hat 2022 ein kräftiges Umsatzwachstum gegenüber dem Vorjahr erzielt. Die erheblichen Einbußen im Zuge der Covid-19-Pandemie konnte die Branche damit aber noch nicht wieder wettmachen. Das geht aus aktuellen Zahlen hervor, die das Statistischen Bundesamt (Destatis) am Dienstag vorlegte.

Demnach lagen die Erlöse mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren hierzulande im vergangenen Jahr nominal um 30,4 Prozent über dem Niveau von 2021. Real – also bereinigt um Auswirkungen der Preisentwicklung – stiegen sie um 27,0 Prozent.

Damit gelang dieser Produktkategorie, die im Vorjahr noch besonders stark unter den seinerzeit geltenden Corona-Schutzmaßnahmen gelitten hatte, nach Angaben der Wiesbadener Behörde der höchste Zuwachs „unter allen erfassten Einzelhandelsbranchen“. Vom Vorkrisenstand ist sie trotz der Aufholjagd allerdings noch ein ganzes Stück entfernt: Real verfehlte der Umsatz mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren das Niveau von 2019 um 7,9 Prozent.

Der Internet- und Versandhandel muss erhebliche Einbußen hinnehmen

Insgesamt übertrafen die Erlöse im deutschen Einzelhandel im Jahr 2022 das Niveau des Vorjahres nominal um 7,8 Prozent und erreichten damit ein neues Rekordniveau. Das Wachstum war aber nur der hohen Inflation zu verdanken: Real ging der Umsatz leicht zurück (-0,6 Prozent). Das lag nicht zuletzt an der Entwicklung im Handel mit Lebensmitteln, Getränken und Tabakwaren (nominal +5,6 Prozent, real -4,6 Prozent) sowie im Internet- und Versandhandel (nominal -3,6 Prozent, real -8,5 Prozent).

Auch im Dezember schnitt der Bereich Textilien, Bekleidung, Schuhe und Lederwaren deutlich besser ab als die übrigen Handelssegmente. Die Branche erzielte ein nominales Umsatzplus von 21,2 Prozent (real +15,4 Prozent) gegenüber dem Vorjahresmonat.

Der Gesamtumsatz des deutschen Einzelhandels stieg gegenüber dem Dezember 2021 nominal um 3,9 Prozent, real rutschte er hingegen um 6,6 Prozent ab. Auch in der Hochphase des Weihnachtsgeschäfts blieb der Online- und Versandhandel deutlich hinter den entsprechenden Vorjahresresultaten zurück. Sein Umsatz schrumpfte im Vergleich zum Dezember 2021 nominal um 5,8 Prozent und real um 12,0 Prozent.

Destatis
Einzelhandelsumsatz