Innatex verzeichnet erste Signale der Erholung
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Vom 29. bis 31. Juli 2022 fand die 50. Innatex statt, die internationale Fachmesse für nachhaltige Textilien. Auch wenn die Order- und Publikumszahlen noch unter denen von Vorpandemiezeiten lagen, so ist die Tendenz steigend und die Stimmung war positiv. Ein Großteil der anwesenden Labels und Institutionen berichtete von steigenden Reichweiten und einer steigenden Relevanz von Nachhaltigkeit in der Branche.
Für viele Aussteller:innen bedeutete dies die erste physische Messe nach einer Pause von zweieinhalb Jahren und sie genossen den direkten Kontakt und Neuheiten direkt vor Augen zu haben. „Es ist einfach etwas anderes, auf einer Messe Kollektionen von verschiedenen Anbieter:innen direkt vergleichen zu können. Neben Labels, die wir schon lange führen, haben wir auch bei neuen geordert“, bestätigten die Aussteller:innen Laura und Uli Ott von Marlowe Nature.
Zu den aktuellen Themen und Herausforderungen der Branche, die in Podiumsdiskussionen besprochen wurden, gehörten die bevorstehende EU- Maßnahmen wie der Product Environmental Footprint, aber auch das Bestreiten von Beschaffungsengpässen, die Kreislaufwirtschaft, Naturfasern wie Leinen und Hanf, Pastellfarben und Transparenz entlang der Lieferketten.
„Die Knappheit für kleinere, konsequente Naturtextiler verschärft sich noch, weil große Konzerne auf den Nachhaltigkeitszug aufspringen und mit ihren Bestellmengen Vorrang haben. Für die daraus resultierende Planungsunsicherheit diskutieren wir derzeit Lösungen, darunter die strategische Netzwerkbildung, die Sicherung von Biofasern und Erschließung neuer Märkte durch globale Anbauprojekte“, kommentierte Heike Hess vom Internationalen Verband für Naturtextilien (IVN).
Auch die Sonderfläche Insiderwissen war gut besucht. Hier bot Startup Retraced Blockchain-basierte Lösungen für die Nachvollziehung bis zur Ressource an. Anzutreffen waren auch Sabine Kaldonek von Femnet e.V., Juliane Ziegler vom Global Organic Textile Standard (GOTS), Rosa Buchacher von Fairtrade Deutschland, Heike Hess vom IVN, Susanne Dienst-Lang und René Lang vom Netzwerk Deutscher Mode- und Textildesigner VDMD sowie Mirjam Smend (Greenstyle Munich) und Heike Littger, die gemeinsam das neue Modemagazin Pureviu herausgeben.
„Pandemie, Beschaffung, Inflation, steigende Energiepreise – es lässt sich einfach nicht voraussagen, was die nachhaltige Modeindustrie und andere Branchen in den nächsten Monaten erwartet, da muss man ehrlich sein. Aber diese 50. Innatex gibt uns Zuversicht, dass Green Fashion wieder auf der Erfolgskurve ist“, resümierte Innatex-Projektleiter Alexander Hitzel.
Die nächste Innatex wird vom 21. bis 23. Januar 2023 stattfinden.