Neues Konzept der Ispo München: „Vom Multisport zur Ganzheitlichkeit“

Von Regina Henkel

27. März 2025

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Messen
Ispo Munich 2024. Credits: ISPO München

In einer Online-Konferenz hat die Messe München ihr neues Konzept für die Sportmesse Ispo Munich vorgestellt. Ziel des neuen Konzepts: eine stärkere Fokussierung auf die Bedürfnisse des Handels, eine neue Segmentierung, die sich an der gesamten Wertschöpfung orientiert, eine stärkere Einbindung von Konferenzformaten, der erste „Global Sports Influencer Summit“ und eine insgesamt übersichtlichere Präsentation.

Rund 450 Teilnehmende trafen sich am Donnerstagvormittag online, um mit den Ispo-Verantwortlichen der Messe München die Pläne für die kommende Ispo Munich zu diskutieren. Die Messe, die vom 30. November bis 2. Dezember 2025 auf dem Münchner Messegelände stattfinden wird, soll sich künftig noch stärker an den Bedürfnissen der Sportbranche ausrichten, die Lena Haushofer, Exhibition Director Ispo, allerdings weiter fassen will. Denn die Sportbranche umfasse inzwischen weit mehr Akteure als nur die klassischen Sportbekleidungs- und Sportausrüstungsmarken, die in der Vergangenheit noch den Großteil der Messe ausmachten. Und von denen einige - das zeigt die Entwicklung der letzten Jahre - inzwischen der Messe fernbleiben. So soll nun das Thema Health und Wellbeing, für das sich die Messe seit Jahren einsetzt, prominenter dargestellt werden. „Zum ersten Mal gibt es einen eigenen Bereich für das wachsende Verständnis, dass Sport und Gesundheit Hand in Hand gehen, und um verwandte Themen wie Erholung und Ernährung nahtlos miteinander zu verbinden“, so Haushofer. Auch digitale Technologien und Services für Konsument:innen und Unternehmen sollen hervorgehoben werden.

Zeitgeist Area auf der Ispo Munich 2024. Credits: Regina Henkel / FashionUnited

Gliederung der Messe in drei „Arenen“

Insgesamt soll die Fläche künftig in drei „Arenen“ aufgeteilt werden: Brands & Products, Upstream & Supply, Commerce & Experience. Im Bereich Brands & Products geht es um etablierte Marken und aufstrebende Newcomer, die ihre innovativsten Produkte, Technologien und Markenstories präsentieren. Innerhalb dieser Arena wird auch das Segment Outdoor angesiedelt sein, das sich wiederum in die Bereiche Outdoor Lifestyle (Halle A1) und Outdoor Functional (Halle A2) gliedert. Im Bereich Outdoor Lifestyle wird es wieder die kuratierte Zeitgeist Area als kreatives Highlight geben. Im Bereich Outdoor Functional wird es erneut die erfolgreiche Sonderfläche zum Thema Sustainability geben. Weitere Themen innerhalb dieser Arena: Teamsport, Training, Fitness, Gesundheit und die Präsentation der Ispo Award Gewinner. Nicht weiter erwähnt wird hingegen das Thema Wintersport, einst das tragende Segment der Winter-Ispo. Die Wintersportbrands - allen voran die Hardware-Hersteller - haben sich in den letzten Jahren zunehmend von der Messe zurückgezogen, nutzten im letzten Jahr die Messe aber für die Ausrichtung des „Ski Industry Climate Summit“.

Die zweite Arena, Upstream & Supply, widmet sich Materialen und Prozessen und richtet sich an Stoff- und Faserhersteller, Sourcing-Spezialist:innen, Designer:innen und Produktentwickler:innen. In der dritten und letzten Arena, Commerce & Experience, geht es um die Themen Vertrieb, Vermarktung und um das Erleben von Sportprodukten. „In diesem Bereich dreht sich alles um die Verbindung zwischen Produkt und Konsument:in“, sagt Christoph Rapp, Head of Sales & Marketing der Ispo. Hier werden zudem digitale Technologien und Services angesiedelt.

Insgesamt soll es keine Quadratmeter-Limitierungen bei den Ausstellungsflächen mehr geben. Haushofer: „Wir bieten Teilnahmemöglichkeiten für fast jeden Bedarf und fast jedes Budget, von einfachen Plug-and-Play-Lösungen bis hin zu maßgeschneiderten Standflächen, kuratierten Bereichen und Sponsoring-Möglichkeiten.“

Erster „Global Sports Influencer Summit“

Neben der neuen Messe-Struktur startet die Ispo Munich drei neue Initiativen. Zum einen geht es dabei darum, die Bedürfnisse des Handels wieder stärker in den Blick zu nehmen. Allen voran dadurch, dass die Messe jetzt wieder an einem Sonntag beginnt, und damit zwei Tage früher als ursprünglich geplant. So können auch Händler:innen die Messe besuchen, die sonst keine Zeit haben, weil sie wochentags im Laden unabkömmlich sind. Ergänzend dazu soll eine ins Leben gerufene Retail-Initiative für mehr Austausch mit dem Handel sorgen.

Zum anderen soll die Medienpräsenz ausgebaut werden, um die Attraktivität der Messe auch für die Marken zu steigern, die nicht auf der Suche nach neuen Handelskontakten sind, weil sie ihren Fokus auf den Direktvertrieb legen. „Diese Marken kommen, um die Aufmerksamkeit der Medien zu gewinnen und ihre Marke zu positionieren“, sagt Rapp. Um die Medienpräsenz zu erhöhen, wird die Messe erstmals den „Global Sports Influencer Summit“ veranstalten, wo sich internationale Content-Creators und Branchenexpert:innen präsentieren können.

Zu guter Letzt will die Messe auch ein neues Matchmaking-Tool einführen, dass Business-Kontakte erleichtern und die gezielte Vernetzung fördern soll.

Vorläufiges Hallenkonzept der Ispo Munich 2025. Credits: Ispo Munich / Messe München

Bessere Integration der Konferenz-Formate

Während 2024 ein Teil der angegliederten Konferenzen im benachbarten ICM stattfand und damit räumlich von den Messehallen getrennt war, sollen bei der kommenden Veranstaltung Messehallen und Konferenzen enger zusammenrücken. So wird die Convention Area in das Foyer des Eingangs West integriert und der Eingang West zum zentralen Eingangsbereich für alle Formate. Haushofer: „So müssen alle durch den gleichen Eingang und wir erhöhen die Touchpoints“. Neben dem Global Sports Influencer Summit sollen weitere Konferenzen veranstaltet werden: Die bisher deutschsprachige Konferenz „Sport Marke Medien“ soll international erweitert und als „Sport Brand Media“ durchgeführt werden und auch der German Trainer Summit soll wieder stattfinden. Weitere Konferenzen sind in Planung. Auch zahlreiche Side-Events in München sollen die Messe wieder abrunden.

Letztlich geht es darum, möglichst viele relevante Teilbereiche der Sportbranche auf der Messe zu vereinen und so ein ganzheitliches Bild einer sich ausdifferenzierenden Branche zu zeichnen. „Der Wert der Ispo steigt exponentiell mit der Anzahl der teilnehmenden Akteure. Je mehr Sportakteure im Netzwerk sind, desto wertvoller wird es für jeden einzelnen“, so der abschließende Appell von Christoph Beaufils, Team Lead Ispo Marketing in die Runde.

Nicht thematisiert wurde die Zukunft der OutDoor by Ispo, die in diesem Jahr pausiert, um im nächsten Jahr mit einem neuen Konzept neu zu starten. Dieses wird in Kooperation mit der European Outdoor Group (EOG), dem Outdoor-Branchenverband und ideelen Träger der OutDoor by Ispo, mitentwickelt.

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