Tech for Retail 2024: Sechs KI-Lösungen für die Modebranche im Fokus
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Künstliche Intelligenz (KI) war das alles beherrschende Thema auf der Tech for Retail-Messe, die am 26. und 27. November 2024 im Messezentrum Porte de Versailles in Paris stattfand.
Fast jeder der insgesamt 325 Stände präsentierte KI als den neuen heiligen Gral für ein erfolgreiches Geschäft. Die 150 Vorträge waren gefüllt mit Erfahrungsberichten über KI-Analytics, generative (kreative) KI und entscheidungsorientierte KI. So erklärte Angélique Diarra (Carrefour) in einer Konferenz, wie entscheidungsorientierte KI – ganz abseits der Modebranche – nach dem Scannen unserer Lebensmittel am Kassenband Rezepte mit den ausgewählten Produkten empfehlen, eine Einkaufsliste für eine gesündere Ernährung erstellen kann und mehr.
Als Fachmagazin für die Modebranche konzentrierte sich FashionUnited auf die Aussteller:innen, deren KI-Lösungen speziell auf diesen Sektor zugeschnitten sind, um einen Blick in die Zukunft zu werfen. Während die meisten Befragten KI als ein neues Werkzeug betrachten, räumen alle ein, dass es sich um eine Revolution handele, die unsere Arbeitsweise radikal verändern werde. Könnte dies zu einer technologischen Kluft für viele Mitarbeiter:innen führen, ähnlich wie es das Internet für ältere Menschen getan hat? Diese Frage blieb ohne konkrete Antwort.
Imki: Datenveredelung
Die Künstliche Intelligenz unterstützt kreative Bereiche: Mode, der erste untersuchte Bereich, die Uhrmacherkunst, Schmuck, aber auch Architektur, Möbel und Objektdesign. „Es ist ein maßgeschneidertes, sicheres Tool, das Eigentum der Marke ist, die es integriert“, erklärt Raul Cruz Bonnila (Imki) gegenüber FashionUnited. „Der Mehrwert besteht darin, dass es von unseren Branchenexpert:innen ausprobiert wird: KI-Spezialist:innen, Stylist:innen, Designer:innen, Kreativen, Art Directors und anderen.“
Das Tool nutzt die Datenbank der Marke, um deren DNA und Universum zu definieren. The Kooples hat Imki beispielsweise Fotos und Texte zu seiner ikonischen Lederjacke zur Verfügung gestellt. Das Team hat jedes Produkt mit Wörtern und Computercode versehen, um eine Fusion zwischen Mensch und Maschine zu schaffen (ähnlich wie im Film „Atlas“ mit Jennifer Lopez auf Netflix, für diejenigen, die ihn gesehen haben). So vorbereitet, kann die generative KI Artikel kreieren und die kreativen Prozesse beschleunigen.
Livetrend: Erweiterte Trendprognose für die Modebranche
Bisher stützten sich Trendforscher:innen auf den Zeitgeist, Community-Phänomene oder die Marktlage, um Modetrends vorherzusagen. Livetrend bietet eine integrierte Lösung, die es ermöglicht, die Suchanfragen der Internetnutzer:innen in sozialen Netzwerken, Onlineshops (ausverkaufte Modelle, Werbeaktionen usw.), Modenschauen und Google-Suchanfragen zu quantifizieren.
Das Team entschlüsselt diese Daten mit seiner eigenen Expertise, um Bilder von Produkten zu generieren, die sowohl einer steigenden Nachfrage als auch der Marktrealität entsprechen. „Unser Tool ermöglicht es, von den richtigen Trends zu profitieren, das heißt die richtigen Produkte zum richtigen Zeitpunkt“, erklärt Barbara Maiocchi (Livetrend) bei ihrer Präsentation auf der Tech for Retail. „Im Durchschnitt steigern wir die Produktivität um 25 Prozent und minimieren den CO2-Fußabdruck. Unsere Kund:innen haben ihre Kollektionen um 12 Prozent reduziert: weniger Restposten bedeuten mehr Bestseller.“
Fringuant: Erweiterte virtuelle Anprobe
Dieses Start-up bietet einen Service für personalisierte Größen und Schnitte für Modemarken an. Fringuant ermöglicht es Verbraucher:innen, ihre Größe anhand eines einfachen Selfies von Kopf und Schultern zu ermitteln. Die White-Label-Lösung, die in die Websites der Marken integriert wird, berechnet die Körperform und ordnet sie einem Kleidungsstück zu. Wenn es nicht passt oder nicht verfügbar ist, empfiehlt die Software ähnliche Produkte, die zur Körperform passen. Darüber hinaus merkt sie sich die Empfehlungen.
„Kund:innen gehen zum Beispiel zu Maje, wählen eine Hose aus, und das System sagt ihnen, welche Größe und welchen Schnitt sie wählen sollten, damit sie ihnen passen. Ob sie Oversize oder eher XXS mögen, die Maschine passt sich ihrem Stil an“, erklärt Jacques Allibert (Fringuant). Für die Marken bedeutet dies eine höhere Konversionsrate, weniger Retouren (fast 50 Prozent) und die Möglichkeit, über die gewonnenen Daten Informationen von der Produktion bis zum Kund:innendienst zu importieren, um die Kollektionen, das Marketing-Targeting und den Verkauf zu verbessern.
Unify: Eine Unified-Commerce-Lösung
Dieses französische Unternehmen bietet eine Unified-Commerce-Lösung. Der Schuhhändler Jonak, der am Stand vertreten war, ist seit zwei Jahren Partner. Die KI kommt in zwei Bereichen zum Einsatz: dem Order Management System (OMS), einer All-in-One-Lösung, die darauf abzielt, die Verwaltung von Kund:innenbestellungen zu zentralisieren und zu optimieren. Ein zweiter Bereich analysiert das Kaufverhalten der Kund:innen, um Produkte vorzuschlagen, die sie basierend auf ihren angesehenen Artikeln interessieren könnten.
Diese Lösung ist auf allen Technologien einsetzbar und lässt sich mit Shopify, Magento oder PrestaShop verbinden. „Grundsätzlich ist es eine KI-Analytics-Lösung, aber für das OMS kann sie interessante Verwaltungsregeln vorschlagen“, erklärt Victor Fuggetta (Unify). „Wir sammeln Daten von überall und versuchen, sie an einem Ort zusammenzuführen, damit jeder Vertriebskanal, die E-Commerce-Website oder das Geschäft, von einem Maximum an Informationen profitiert.“
Meta x Ray-Ban: Touch- und Augmented-Reality-Brille
In Zusammenarbeit mit Meta ist diese Ray-Ban Wayfarer mit einer Technologie ausgestattet, die es ermöglicht, Fotos und Videos über zwei Objektive aufzunehmen: Durch Drücken des rechten Brillenbügels kann man ein Foto aufnehmen; lässt man den Finger darauf, nimmt man ein dreiminütiges Video auf. Und natürlich kann man dank der integrierten Mikrofone telefonieren. Dank der Sprachsteuerung kann man mit der KI interagieren, indem man „Hey Meta“ sagt.
„Etwa ‚Hey Meta, wie ist das Wetter?‘, und es antwortet uns. Man kann auch Fragen zu dem stellen, was man gerade betrachtet: Die Brille macht ein Foto, sendet es an die Server und liefert uns Informationen“, sagt Samir Soihili (VR Academy.) Die Brille ist seit einem Jahr für 300 bis 400 Euro erhältlich, je nach gewähltem Glas. Die nächste Innovation wird die Simultanübersetzung sein, wenn uns jemand in einer Fremdsprache anspricht.
AutoRetouch: Generierung künstlicher Models
Das Fotostudio mit Sitz in Paris und Warschau bietet Fotoretuschen an, indem es alle zeitaufwändigen Aufgaben automatisiert, um schneller online zu sein, und das zu einem günstigeren Preis als mit einem Team (Fotograf:innen, Visagist:innen, Friseur:innen usw.) und Postproduktion.
„Unsere Expertise basiert auf automatisierten Postproduktionstools und der Erstellung von KI-generierten Models, die speziell auf die Bedürfnisse von Modemarken und Marktplätzen zugeschnitten sind“, erklärt Priscilla Valente (Meero). „Obwohl wir zu Meero gehören, einem Unternehmen, das ebenfalls Studios in Paris und Warschau betreibt, zeichnen sich unsere Dienstleistungen durch ihre Komplementarität aus.“
- Tech for Retail 2024 hebt die Bedeutung der Künstlichen Intelligenz auch im Modesektor hervor.
- Mehrere Unternehmen wie Imki, Livetrend und Fringuant präsentierten innovative KI-Lösungen zur Optimierung von Kreation, Trendprognose und Kund:innenerlebnis.
- KI verändert die Modebranche radikal und beeinflusst die Kreation, Produktion und den Verkauf von Kleidung mit Tools wie der erweiterten virtuellen Anprobe und der Generierung künstlicher Models.
Dieser Artikel erschien zuvor auf FashionUnited.fr und wurde mithilfe von digitalen Tools übersetzt.
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