Amazon führt sieben neue Modelabels ein
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Erst vor zwei Wochen, nach der Einstellung von Frances Russell, verstärkten sich die Spekulationen darüber, wann der Onlineriese Amazon ein eigenes Modelabel starten werde. Jetzt haben sich die Vermutungen bestätigt, nachdem der Onlinehändler stillschweigend nicht nur ein, sondern gleich sieben neue Modelabels eingeführt hat.
Franklin & Freeman, Franklin Tailored, James & Erin, North Eleven, Lark & Ro, Scout + Ro und Society New York heißen die neuen hauseigenen Marken, die von Herrenanzügen über Damenbekleidung bis hin zu Kinderkleidung mit rund 1.800 neuen Artikeln so ziemlich alles anbieten.
Und das zu günstigen bis moderaten Preisen: So bietet die Kindermodemarke Scout + Ro Kleidungsstücke zwischen 19,50 US-Dollar und 24,50 US-Dollar (rund 18-23 Euro) an; das moderne Damenmode-Label Lark & Ro Artikel zwischen 5,90 US-Dollar und 105,90 US-Dollar (ca. 5,50-97.50 Euro), und ein Herrenanzug kostet beim Männermode-Label Franklin Tailored etwa 300 US-Dollar (rund 270 Euro). Die Looks sollen an Uniqlo oder H&M erinnern.
Amazon will mit Mode verbunden werden
Dass Kunden Amazon noch nicht automatisch mit Mode verbinden, will der Onlinehändler schnellstmöglich ändern, wie Jeff Yurcisin, Vizepräsident für den Bereich Bekleidung bei Amazon, bereits im Oktober 2015 bestätigte: „Wenn Sie daran denken, neue Kleidung, Schuhe, Uhren oder Schmuck zu kaufen, denken Sie an Amazon? Noch nicht? Wir werden das ändern.“
Für Experten ist die neueste Entwicklung bei Amazon ein logischer Schritt, denn die Gewinnmargen sind bei Kleidung weit höher als zum Beispiel bei Elektronikartikeln und anderen Produktkategorien. „Amazon wird die eigenen Labels selektiv nutzen, was das Angebot erhöhen dürfte und traditionelle Modehändler davon überzeugen könnte, auf Amazon zu verkaufen“, kommentierte Ed Yruma, Analysten von KeyBanc Capital, die Pläne laut WWD. „Mode ist eine große Kategorie, die stark fragmentiert ist.“
Bis jetzt sind nur die Kollektionen der beiden neuen Labels Lark & Ro und Scout + Ro erhältlich und dies auch nur über Amazons US-Website. Das Unternehmen hat sich zunächst auch nicht weiter zum Verhältnis der Marken zu Amazon oder Plänen, sie auch in anderen Ländern verfügbar zu machen, geäußert. Aber es wäre überraschend, wenn das Unternehmen dies nicht bald tut, denn schließlich ist Mode die am schnellsten wachsende Kategorie des Onlinehändlers. Erste Anzeichen gibt es bereits, denn hat Amazon erst vor kurzem über das Luxemburger Tochterunternehmen Amazon Technologies Markenzeichenanmeldungen für seine neuen Modelabels in Eurpa eingereicht.