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Dänemark will PFAS in Bekleidung und Schuhen verbieten

Von Simone Preuss

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Mode

PFAS in der Mode konzentrieren sich auf ihren wasserabweisenden Effekt, kommen jedoch mit Alternativen aus. KI-generiertes Bild zur Illustration. Bild: FashionUnited

Im Rahmen eines neuen Aktionsplans zur Verwendung von Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS) hat die dänische Regierung vorgeschlagen, ein nationales Verbot von PFAS in Kleidung, Schuhen und Dichtungsmitteln einzuführen, da diese eine der größten Quellen von PFAS in der dänischen Umwelt sind. PFAS in Berufsbekleidung und Sicherheitskleidung sollen von dem Verbot nicht betroffen sein.

„Wir müssen die Führung bei der Arbeit zur Begrenzung von PFAS an der Quelle übernehmen. Ein nationales Verbot wird unserer Gesundheit und der Umwelt in Dänemark zugute kommen“, kommentiert Umweltminister Magnus Heunicke in einer Mitteilung.

PFAS gehören zu den sogenannten „ewigen Chemikalien", da sie schwer abbaubar sind und sich daher überall in der Umwelt verbreiten. Dort werden sie von Pflanzen und Tieren aufgenommen, die zu Nahrungsmitteln werden und von Menschen gegessen werden. Langfristig können PFAS das Immunsystem schwächen, hormonelle Störungen verursachen und stehen im Verdacht, das Krebsrisiko zu erhöhen.

„Ein nationales Verbot der Einfuhr und des Verkaufs von Kleidung, Schuhen und Imprägniermitteln mit PFAS ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Begrenzung der Emissionen und wird in Dänemark eine echte Wirkung auf die Umwelt haben. Außerdem senden wir damit ein starkes Signal an den Rest der Welt, dass wir diese Stoffe, wo immer möglich, aus dem Verkehr ziehen müssen,“ fügt Heunicke hinzu.

Dänemark steht zusammen mit vier anderen EU-Ländern hinter diesem Vorschlag - zusammen mit Deutschland, den Niederlanden, Norwegen und Schweden. Das nationale Verbot von PFAS in Kleidung, Schuhen und Imprägniermitteln soll so lange gelten, bis das erwartete EU-Verbot in Kraft tritt.

Spezialtextilien kommen (noch) nicht ohne PFAS aus

Der Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie e.V., Textil+Mode, kritisiert die Chemikalienpolitik der Europäischen Union und Deutschland, da rund 12.000 chemische Stoffe bald verboten werden könnten, darunter allein 10.000 Stoffe des im März letzten Jahres gestarteten Beschränkungsverfahren zu PFAS.

Spezialtextilien (nicht etwa Outdoor-Bekleidung, die bereits flächendeckend mit fluorfreien Alternativen hergestellt wird) kommen (noch) nicht ohne PFAS aus. Diese werde etwa für Anzüge von Feuerwehrleuten, schusssichere Westen für die Polizei, virenabweisende Textilien in der Medizin, Membrane für die Wasserstofferzeugung, hochwirksame Umweltfilter und mehr verwendet. Sie müssen die gesetzlich vorgeschriebenen höchsten Sicherheits- und Leistungsstandards erfüllen und in Deutschland und Europa bereits unter den höchsten Umwelt- und Sicherheitsauflagen hergestellt werden.

Für den Branchenverband kommt das Verbot von PFAS einem Produktionsverbot von technischen Textilien in Deutschland und Europa gleich und damit einem Aus der Produktion von Betrieben, die Spezialtextilien herstellen.

Eine Ankündigung bezüglich des Verbots wird zum 1. Juli 2025 erwartet. Die dänische Regierung schlägt vor, Unternehmen eine Übergangsfrist von einem Jahr einzuräumen, so dass das Verbot ab dem 1. Juli 2026 gelte.

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