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Esmod schließt in Deutschland für immer

Von Simone Preuss

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Mode

Nach München jetzt Berlin: Nachdem im Mai 2016 bereits der Münchner Standort der bekannten Modeschule Esmod schließen musste, geht mit der Schließung des Berliner Campuses in Deutschland nach 23 Jahren jetzt eine Ära zu Ende.

Bereits zum 1. Oktober schloss die Esmod Berlin ihre Pforten; die Studierenden bekamen dies nur wenige Tage zuvor per E-Mail mitgeteilt. Sie könnten ihren Bachelorstudiengang an der ebenfalls privaten Modeschule AMD Akademie Mode & Design beenden, während der Master „Sustainability in Fashion“ übernommen werden solle. Hier muss aber noch der Berliner Senat zustimmen.

Den Studierenden, die aus aller Welt kommen, nützt dies im Moment wenig; hatten sie sich doch gerade für die Esmod Berlin entschieden, weil sie international einen guten Ruf hatte und zudem in der Branche gut vernetzt war und ein konzentriertes Studium in nur sechs Semestern anbot. Jetzt scheint guter Rat teuer, wenn man nicht irgendwo anders ganz von vorn beginnen will.

Mit Esmod Berlin geht eine Ära zu Ende

Im Jahr 2011 wurde die Berliner Esmod unter Auflagen als Kunsthochschule akkreditiert und durfte seitdem international anerkannten Bachelor- beziehungsweise Mastertitel verleihen. Dies bekam der Münchner Standort zu spüren, verzeichnete die Esmod München doch seitdem rückgängige Einschreibungen. Die beiden Direktorinnen einigten sich darauf, aus wirtschaftlichen Gründen die Esmod München zu schließen, was im Mai letzten Jahres geschah, um die Esmod in Deutschland zu retten. Leider ging die Rechnung nicht auf.

Bei einer Prüfung der Esmod Berlin im Frühjahr dieses kam der Berliner Wissenschaftsrat im Juli zu dem Schluss, dass die Esmod „den wissenschaftlichen Maßstäben einer Hochschule nicht entspräche“. Zu wenig Freiheit in Forschung und Lehre, zu wenige Professoren mit zu vielen Unterrichtsstunden, aber auch Mängel in der Studienorganisationen und im Prüfungswesen kreidete er an, was die Schließung zur Folge hatte.

Die Esmod Berlin wurde 1994 als Franchise der französischen Modeschule Esmod International (École supérieure des arts et techniques de la mode) von Silvia Kadolsky und Klaus Metz gegründet. An ihr studierten zuletzt über 220 Studierende aus 38 Ländern der Welt. Neben fünf Standorten in Frankreich gibt es die Esmod an 16 weiteren Standorten in 14 Ländern weltweit, darunter in Metropolen wie Dubai, Moskau, Tokio und London.

Foto: Esmod Berlin auf der Berlin Fashion Week
ESMOD
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