Gesichtsschmuck: Plagiatsvorwurf gegen Balmain

Olivier Rousteing, der Kreativdirektor des französischen Modehauses Balmain, wird des Plagiats beschuldigt.

Sarah Diouf, Gründerin der senegalesischen Marke Tongoro, fand große Ähnlichkeiten zwischen den Accessoires, die Balmain auf seiner FW24-Männermodenschau in Paris zeigte, und ihren Entwürfen. Die Inhaberinnen Dominica Devero und Natashia Underwood des in London ansässigen Labels Selfhood Official werfen der Marke ebenfalls Plagiarismus vor.

„Im Mai 2019 präsentieren wir unsere Schmucklinie, die sich auf den Gesichtsschmuck ‘Kairo’ konzentrierte, inspiriert durch das Make-up der Männer des Woodabe-Stammes“, schrieb Diouf auf dem Tongoro-Account des Sozialen Netzwerks Instagram. „Der Gesichtsschmuck wurde erstmals bei der Modenschau unserer ‘Tongoro Tribe’-Kollektion in Dakar als Hommage an die afrikanischen Nomadengemeinschaften gezeigt.“

Nach der Show sei der Gesichtsschmuck von dem britischen Model Naomi Campbell und der US-amerikanischen Sängerin Alicia Keys getragen worden und hätte sich schnell zu einem Erfolg entwickelt. Die sichtbare Ähnlichkeit des von Rousteing in seiner Herbst/Winter-Kollektion 24/25 von Balmain präsentierten Stücken sei ein „schwieriges und schmerzhaftes Ereignis“, das „einmal mehr Zweifel an der wahren Wertschätzung westlicher Marken für die afrikanische Kreativität“ aufkommen lasse. Diouf verglich die Ähnlichkeiten zwischen den Stücken der beiden Marken anhand eines Fotos.

Weitere Anschuldigung

Auch Selfhood Official warf Balmain vor, sich sehr stark am Durag, einem afrikanischen Kopftuch des Labels, orientiert zu haben. „Dieses Stück ist für uns einzigartig. Wir sind sehr stolz darauf, vor allem, weil wir noch nie jemanden gesehen haben, der einen Durag aus einem harten Material wie Plastik oder Metall hergestellt hat“, so ein Post auf Instagram.

Die Kollektion von Balmain habe sie daher umso mehr verletzt. Weiter hieß es: „Wann immer wir von jemandem inspiriert werden, bedanken wir uns bei ihm. Irgendwie scheint das andersherum nie zu funktionieren.“

Balmain hat bisher noch nicht auf die Kontroverse reagiert.

Dieser Artikel erschien ursprünglich auf FashionUnited.fr. Übersetzt und bearbeitet von Heide Halama.