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Gewinnerprodukte des Green Product Award Fashion bestechen durch Innovation

Von Simone Preuss

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Mode
winners of the Green Product Award Fashion Bild: Die Gewinner:innen des Green Product Award Fashion. Bild: Green Product Award

Am 22. Juli wurden die Gewinnerprodukte und Kapselkollektionen des Green Product Award Fashion in den Unterkategorien Bekleidung, Taschen, Accessoires und Schuhe sowie Favoriten der Redaktion beziehungsweise der Öffentlichkeit im Rahmen der nachhaltigen Modemesse Neonyt in Düsseldorf ausgezeichnet.

Insgesamt wurden von einer Jury aus 40 Nominierungen zehn Gewinnerprodukte ausgewählt, die aus Deutschland, Italien, Israel, Polen, den Niederlanden, Spanien, der Schweiz, UK und USA stammen. Jeweils ein weiteres Gewinnerprodukt wählte die Redaktion beziehungsweise die Öffentlichkeit mit insgesamt 8.000 Stimmen.

Die Jury bestand aus Belvis Soler vom Luxiders Magazin, Rosan van Boven, Mitgründerin von Fabriek Fris Anderlus, Nat-2- und Thies-CEO Sebastian Thies, Petra Schmatz, Chefredakteurin von Sous & Green Lifestyle und Ulrike Kähler, Geschäftsführerin Igedo Exhibitions.

Kleidung

Bild: Re-Yut-Cel von Sylvia Calvo BCN. Bild: Green Product Award

In der Kategorie Kleidung bestachen drei Produkte: TômTex vom US-amerikanischen Unternehmen Tomtex Co. ist ein biobasiertes und hochleistungsfähiges Material, das Stoffe wie Leder, Plissee, Wildleder, Latex, Vinyl und viele andere nachahmen kann. Es kommen zwei wichtige Bestandteile aus Lebensmittelabfällen zum Einsatz: Muscheln und Pilze. „Es gibt keine giftigen Gerb- oder Färbeverfahren, keine Petrochemikalien oder Kunststoffe und keine Schäden für den Planeten oder die Menschen“, so TomTex.

Re-Yut-Cel der Marke Sylvia Calvo BCN aus Barcelona ist ein regeneriertes Naturgarn, das hauptsächlich aus recycelten Jute-Kaffeesäcken und Abfallfasern aus der Baumwollspinnerei hergestellt wird und zur Herstellung von Stoffen für die Mode- und Innenausstattungsindustrie verwendet werden kann. „Durch die Verwendung dieses regenerierten Garns wird der Verbrauch neuer natürlicher Ressourcen und der CO2-Äquivalentausstoß sowie der Wasserverbrauch reduziert und die lokale Wirtschaft und Industrie unterstützt“, so die Marke.

Die Bio-Invasive Library wurde von Bio-Fashion und Upcycling-Designerin Xue Chen von der University of Arts London entwickelt. Die Biobliothek ist eine nachhaltige Lösung, die invasive Pflanzen und Modetechnologie kombiniert. Durch die Verwendung invasiver Pflanzen als Rohstoffe für Fasern und Farbstoffe soll dem Verlust der biologischen Vielfalt entgegengewirkt und der ethische Umgang mit Tieren gefördert werden. Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf abfallfreien Färbe- und technischen Produktionsprozessen, wobei überschüssige Textilien für die Entwicklung zusätzlicher bioinvasiver Materialien verwendet werden. „Innovative Technologien wie ‘Implantieren’, ‘Filzen’ und ‘Spinnen’ werden eingesetzt, um neue Textilien zu schaffen und Modedesigner:innen eine Bibliothek nachhaltiger Optionen zu bieten“, erklärt Xue Chen auf der GPA-Website.

Accessoires und Schuhe

Modulares Brillenkonzept Unfoldable. Bild: Green Product Award

Bei den Accessoires und Schuhen bestachen die Schweizer Taschenmarke Freitag mit ihrer „F385 Circ Case“ recycelten Skischutzhülle für das iPhone und das nachhaltige modulare Brillenkonzept Unfoldable des israelischen Designers Adi Abramov von Shenkar.

Die Brille wurde aus recycelten Stereolithographie-Materialien (SLA), die wiederverwendet und recycelt werden können. „Das minimalistische Design ist nicht nur ästhetisch, sondern auch strategisch durchdacht, um die Herstellungsprozesse zu vereinfachen, was es ebenso effizient wie umweltfreundlich macht“, erklärt Abramov.

Taschen

Lifestyle-Rucksack 4elements von Eoto. Bild: Green Product Award

In der Taschen-Kategorie bestachen zwei deutsche Produkte: Der plastikfreie Lifestyle-Rucksack 4elements der Firma Eoto und der vegane Alltagsrucksack Inki von Kaala, der sogar Platz für Laptop und Yogamatte bietet, sich aber auch auf normales Tagesrucksackformat zusammenfalten lässt.

Der 4elements-Rucksack besteht zum Großteil aus Manila-Fiber - einer Materialkombination aus 76 Prozent Baumwolle und 24 Prozent Fasern der Abacá-Pflanze, die auch wasserabweisend reagiert. Alle weiteren Einzelteile wie Verschlüsse, Schnallen und Reißverschlüsse sind aus Metall.

Favoriten der Redaktion

Bild: Tasche aus Erdbeerleder von Luckynelly Berlin. Bild: Green Product Award

Es gab auch drei Favoriten der Redaktion: die Amy-Handtasche der Berliner Marke Luckynelly aus Berriestex, einem innovativen veganen, plastikfreien Material, das aus überreifen Erdbeeren hergestellt wird; die Collien Denim Eco Bleach Jeans der deutschen Modemarke Wunderwerk und die recycelte Unterwäschelinie Wies der niederländischen Wäschemarke Hunkemöller.

Bild: BH der Wies-Kapselkollektion von Hunkemöller. Bild: Hunkemöller

„Die Spitze wird mit Farbtönen aus der Natur gefärbt, Weiß aus Eicheln und Rosa aus Lac. Mit dieser Kollektion haben wir uns selbst herausgefordert, unseren BH neu zu gestalten, indem wir verschiedene Komponenten aus recycelten Materialien verwenden. Das Ergebnis ist unser beliebter gepolsterter BH, der zu 52 Prozent aus recyceltem Material besteht“, so Hunkemöller.

Publikumslieblinge

Der modulare Arlecchina Bag. Bild: Green Product Award

Von der Öffentlichkeit wurden zwei Taschen als beliebteste Produkte gewählt: der modulare Arlecchina Bag der italienischen Designerin Emma Maiorino lässt sich beliebig umgestalten und verursacht keinen Abfall, während Plus_Zero der polnischen Marke Pluskalmt aus recyceltem Leder von lokalen Handwerker:innen hergestellt wird.

Nominierte

Bild: Pelzmantel aus Hanf von Devo Home. Bild: Green Product Award

Die Jury beziehungsweise die Redaktion und Öffentlichkeit hatten keine leichte Aufgabe, denn die diesjährigen Produkte bestachen allesamt durch Kreativität und Innovation. So gab es zum Beispiel vom spanischen Institute for Advanced Architecture of Catalonia das Purhyphae-Projekt, das Myzel für den biologischen Abbau von Textilabfällen nutzt. So könnten etwa Altkleider als Rohstoff für das Wachstum von Pilzen dienen.

„Pilze sind erstaunliche Spezies, die sich von einer Vielzahl von Substraten ernähren können, auch von giftigen“, erklärt Bioingenieurin und Biochemikerin Annah-Ololade Sangosanya.

Ebenso gab es Coat-19, eine mit gebrauchten Gesichtsmasken gefüllte Pufferjacke zweier isländischer Designer und einen Pelzmantel von Devo Home aus pflanzlichem Hanf, der vegan, antibakteriell und biologisch abbaubar ist. Dieser wurde von der ukrainischen Designerin Oksana Devoe entwickelt.

Freitag
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