Lagos Space Programme gewinnt International Woolmark Price 2023
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Das nigerianische Label Lagos Space Programme gewinnt den diesjährigen International Woolmark Prize und tritt damit in die Fußstapfen von Saul Nash, Matty Bovan und Gabriela Hearst. Die Preisträger:innen wurden von der Organisation am Montag bekannt gegeben.
Die konzeptionelle, nicht-binäre Marke von Gründer:in Adeju Thompson beeindruckte die Jury mit der „Vollständigkeit ihrer Kollektion und der Art und Weise, wie sie Merinowolle erforscht und verwendet hat”, heißt es auf der Website von Woolmark Prize. Die dänische Strickwaren-Marke A. Roege Hove belegt den zweiten Platz und erhält zusätzlich den Karl-Lagerfeld-Preis für Innovation.
Thompson nahm den Hauptpreis am Montagabend in Paris entgegen. Das Label steht für lokal hergestellte Stoffe und Drucke aus Nigeria und zielt darauf ab, das Image der afrikanischen Mode durch Designs zu verbessern, die sich auf queere Identitäten und die Traditionen des Yoruba-Volkes, einer der größten ethnischen Gruppen Westafrikas, beziehen.
„Was mich begeistert hat, war die Geschichte hinter der Marke, die so wichtig ist, und was sie in ihrer Gemeinschaft in Nigeria ans Licht bringt”, kommentierte Jurymitglied Elizabeth von der Goltz, Geschäftsführerin der Luxus-Boutique Browns und Verantwortliche für Mode und Merchandise bei Farfetch.
Neben einer Mentorenschaft gewinnt Thompson auch ein Preisgeld von 200.000 australischen Dollar (etwa 129.000 Euro). Thompson plant, das Geld in den Ausbau der Produktionskapazitäten und in Solaranlagen zu investieren, damit die Marke nicht mehr von der nationalen Stromversorgung in Nigeria abhängig ist, erklärte Thompson gegenüber dem Fachmagazin WWD.
A. Roege Hove gewinnt Karl-Lagerfeld-Preis für Innovation
Thompson wurde aus acht Finalist:innen ausgewählt. Jede:r der acht Finalist:innen hatte die Aufgabe, sechs Looks aus Merinowolle zum Thema “Dialog” zu entwerfen, um so “die angeborene Vielseitigkeit, den innovativen Charakter und die ökologischen Qualitäten von Merinowolle" zu präsentieren. Zur Jury gehörten Alaïa-Kreativdirektor Pieter Mulier, Alessandro Sartori, künstlerischer Leiter von Zegna, und Marni-Kreativdirektor Francesco Risso.
Die Zweitplatzierte Amalie Røge Hove erhielt ein Preisgeld von 100.000 australischen Dollar (etwa 65.000 Euro). Sie plant, dieses Geld in neue Maschinen für ihr Atelier und in die Entwicklung von Garnen zu investieren. Darüber hinaus wurde das in Amsterdam ansässige Textilinnovationsstudio Byborre mit dem Supply Chain Award ausgezeichnet.
Dieser übersetzte Beitrag erschien zuvor auf FashionUnited.nl. Übersetzung und Bearbeitung: Pia Schulz