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Max Mara Fashion Group wird offiziell pelzfrei

Von Vivian Hendriksz

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Mode
Max Mara Fall/Winter 2024, Ready to Wear. Bild: ©Launchmetrics/spotlight

Die Max Mara Fashion Group, Muttergesellschaft des italienischen Luxusmodehauses Max Mara, Marina Rinaldi und Marella, wird offiziell auf Pelz verzichten, wie mehrere Tierschutzorganisationen in Pressemitteilungen bekanntgaben.

Die Ankündigung erfolgte, nachdem Max Mara über mehrere Jahre hinweg von Tierschutzorganisationen wie PETA (People for the Ethical Treatmant of Animals) und Four Paws (Vier Pfoten in Deutschland) zunehmend unter Druck gesetzt wurde, keine echten Tierpelze mehr in seinen Kollektionen zu verwenden.

„Max Mara, einschließlich der Max Mara Fashion Group (MMFG) und aller Tochtergesellschaften, hat ein pelzfreies Konzept eingeführt und zudem nicht die Absicht, Pelz in einer der kommenden Kollektionen für eine der MMFG-Marken einzuführen“, sagte ein Max Mara-Manager laut einer von Vier Pfoten veröffentlichten Erklärung.

Max Mara Fashion Group bestätigt pelzfreie Entscheidung

Die Entscheidung des Unternehmens, auf die Verwendung von Pelz zu verzichten, kommt Monate nachdem die Fur Free Alliance (FFA), ein Zusammenschluss von über 50 Tierschutzorganisationen aus mehr als 35 Ländern, während der Modewochen in New York City, London, Mailand und Paris im Februar dieses Jahres eine globale Kampagne gestartet hatte, die Max Mara aufforderte, ein pelzfreies Konzept einzuführen. Die internationale Kampagne fand mit über 270.000 E-Mails, 5.000 Anrufen und zahlreichen Beiträgen in den sozialen Medien, die Max Mara nachdrücklich aufforderten, sich für eine pelzfreie Zukunft einzusetzen, große Unterstützung.

Kojote. Bild: Brett Sayles / Pexels

„Die Entscheidung von Max Mara, künftig ausschließlich pelzfreie Kleidungsstücke zu produzieren, ist ein wichtiger Schritt zu mehr Tierschutz in der Modebranche“, sagte Thomas Pietsch, Leiter des Bereichs Wildtiere in Textilien bei Four Paws, in einer Stellungnahme. „Sie sendet ein starkes Signal an andere Marken, dem Beispiel des italienischen Traditionshauses zu folgen. Dieser Erfolg ist ein direktes Ergebnis einer gemeinsamen Anstrengung von Vier Pfoten und anderen NGOs unter der Leitung der Fur Free Alliance und zeigt, dass eine konsequente Mobilisierung einen positiven Effekt für Millionen von Nerzen, Füchsen und Mardern haben kann.“

„Die Fur Free Alliance applaudiert Max Mara dafür, pelzfrei zu werden. Max Mara war eine der letzten globalen Modemarken, die noch Pelz verkauft, daher sind wir froh, dass sie sich nun einer wachsenden Liste pelzfreier Marken angeschlossen haben, die nichts mit der Tierquälerei im Zusammenhang mit dem Pelzhandel zu tun haben wollen“, fügte John Vinding, Vorsitzender der FFA, hinzu.

Während die Organisationen die Nachricht feierten, lehnte ein Sprecher von Max Mara eine offizielle Stellungnahme zu diesem Thema ab, bestätigte aber, dass das Unternehmen ein internes Memo an die Mitarbeiter:innen verschickt habe, in dem es versichere, dass es weder online noch in seinen stationären Geschäften Pelzprodukte verkaufen werde und auch nicht beabsichtige, Pelzprodukte in zukünftige Kollektionen der Marken der Max Mara Fashion Group aufzunehmen.

„Wir haben die Erklärung von Lav gelesen. Wir bestätigen, dass die Marken der Max Mara Fashion Group seit mehreren Saisonen keine Pelzprodukte mehr verkaufen. Wir haben keine öffentliche Erklärung abgegeben“, heißt es in einer Mitteilung, die FashionUnited zugesandt wurde. „Wir haben unseren Mitarbeiter:innen, die insbesondere in den USA Druck und Gewalt ausgesetzt waren, in einer internen Erklärung versichert, dass sich das Unternehmen seit langem dafür entschieden hat, keinen Pelz in seinen Produkten zu verwenden und dass wir jede uns zur Verfügung stehende rechtliche Lösung prüfen würden, um sie vor systematischen Verletzungen ihrer Privatsphäre und wiederholter psychologischer Gewalt zu schützen.“

Andere Tierschutzorganisationen, wie PETA, freuen sich ebenfalls über die Entscheidung. „PETA begrüßt die Entscheidung der Max Mara Fashion Group, sich der überwältigenden Mehrheit von Modemarken anzuschließen und zu verkünden, dass Pelz in ihren zukünftigen Kollektionen nichts zu suchen hat“, sagte Yvonne Taylor, Vizepräsidentin für Unternehmensprojekte bei PETA, in einer Erklärung.

„Nach einer langjährigen Kampagne und Tausenden von E-Mails von Tierschützer:innen aus aller Welt wird das Unternehmen die grausame Pelzindustrie nicht länger unterstützen, die empfindungsfähige Lebewesen einsperrt, vergiftet, vergast, unter Strom setzt und ihnen die Haut abzieht, um sie für Jacken und Mäntel zu verwenden. Das Unternehmen wird sich auch nicht länger an den verheerenden Auswirkungen des Pelzhandels auf die Umwelt beteiligen. PETA fordert LVMH — Eigentümer von Louis Vuitton und Dior und einer der Hauptsponsoren der diesjährigen Olympischen Spiele — auf, mit der Zeit zu gehen und dem Beispiel von Max Mara zu folgen.“

Die Max Mara Fashion Group, die mehr als 2.500 Geschäfte in 105 Ländern betreibt, hat in der Vergangenheit unter anderem Nerzhandschuhe, Fuchspelzstulpen, Pelzbesätze und Waschbärhund-Schlüsselanhänger verkauft. Das Modeunternehmen reiht sich nun in die Liste von Luxusmodehäusern wie Dolce & Gabbana, Saint Laurent, Valentino, Prada, Gucci, Versace, Alexander McQueen, Balenciaga und Armani ein, die alle pelzfrei geworden sind.

Dieser Artikel erschien ursprünglich auf FashionUnited.uk. Übersetzt und bearbeitet von Simone Preuss.

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