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Nackte Beine, falsche Farbe - No-Gos auf einer royalen Hochzeit

Von DPA

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Mode

Schickes Sommerkleid und schöne Schuhe reichen? Nicht für die Gäste einer königlichen Hochzeit. Dort gelten in Sachen Mode strenge Regeln. Das gilt übrigens auch für die Braut.

Wer zu einer Hochzeit eingeladen ist, sucht oft lange nach dem richtigen Outfit. Richtig kompliziert wird es für die Gäste einer königlichen Hochzeit - und auch die Braut muss einiges beachten. Was geht gar nicht? Und was muss sein?

Was sollte man als Frau auf einer royalen Hochzeit tragen?

Da geht es schon bei den Farben los. «Man trägt nicht Weiß, das ist der Braut vorbehalten», sagt Königshausexpertin Leontine von Schmettow. Bei dieser eigentlich auch bei «normalen» Hochzeiten bekannten Regel erinnern sich viele an die Trauung von Prinz William und Kate. Ausgerechnet deren Schwester und Trauzeugin Pippa Middleton hatte damals mit einem figurbetonten weißen Kleid Aufsehen erregt - das brachte ihr in bunten Blättern den Spitznamen «Her Royal Hotness» ein. Ebenfalls nicht gerngesehen sind Outfits komplett in Schwarz, denn das steht für Trauer.

In der Einladung zu Harrys und Meghans Hochzeit steht für die Damen: «Day Dress» mit Hut. Frauen sollten also ein Kleid tragen, das nicht so lang und feierlich ist wie ein Abendkleid - aber festlich und mindestens knielang muss es schon sein. «Und Strumpfhosen sind Pflicht», sagt von Schmettow. Auch, wenn die transparent sind - «in diesen Kreisen läuft man nicht mit nackten Beinen herum». Das gilt übrigens auch, wenn es am Hochzeitstag am 19. Mai sehr heiß sein sollte. Außerdem sollten - zumindest in der Kirche - die Schultern bedeckt sein.

Da in der Einladung «mit Hut» steht, ist das ein absolutes Muss. «Hut ist Pflicht, ganz klar», sagt von Schmettow. Dann müssen die Britinnen auch auf ihren geliebten Fascinator verzichten, wie die Hutdesignerin Fiona Bennett erklärt. «Wenn ein Hut gewünscht ist, dann muss der Kopf immer ein bestimmtes Stück weit bedeckt sein. Ein Fascinator wäre da nicht ausreichend.» Ein Fascinator ist sehr filigran, manchmal sind es nur zusammenhängende Blüten, der Kopf wird nicht so sehr bedeckt wie von einem Hut.

Aber auch beim Hut sind die Auswahlmöglichkeiten groß. «In England sind ja Farben sehr beliebt, und zu so einer Sommerhochzeit erwartet man eher etwas Leichtes», sagt Bennett. Beispielsweise glattes, elegantes Stroh sei ein schönes Material für einen solchen Anlass. Und: «Frisur und Hut sollten eine Komposition ergeben», sagt die Designerin. Junge Frauen tragen die Haare auch unter dem Hut gern offen, Hochsteckfrisuren seien aber meist festlicher. Der Trend geht laut Bennett übrigens eher weg von Blumen - hin zu etwas abstrakteren Formen.

Und was gilt für die Männer?

«Ich würde nicht raten, etwas Helles zu tragen», sagt von Schmettow. «Es wäre unangebracht, beispielsweise einen beigen oder cremefarbenen Anzug anzuziehen.» Für die Herren steht in der Einladung: Uniform, Anzug - oder «Morning Coat». Wichtig ist auch eine Krawatte - «und wir werden vermutlich viele Anzüge mit Westen sehen», sagt die Königshausexpertin.

Spannend bei den Gästen: «Das wird ein interessanter Mix aus Royalty und Celebrity.» Wer übrigens auch abends eingeladen ist, muss sich wohl noch mal umziehen. Dann tragen die Frauen meist bodenlang und die Herren Frack oder Smoking.

Muss auch die Braut sich an bestimmte Regeln halten?

Oh ja! Wer in das britische Königshaus einheiratet, muss auch Traditionen wahren. Meghan zeigt gern ihre durchtrainierten Oberarme - zumindest in der Kirche wäre das aber unangebracht. Dann sollte sie zumindest ein Jäckchen oder einen Spitzen-Bolero überziehen. «Es ist nirgendwo festgeschrieben, aber Tradition», sagt von Schmettow. «Wir können aber auch Überraschungen erleben.» Viele Fans munkeln schon seit Wochen, wie die Braut aussehen könnte - glaubt man den Wetten, könnte Meghan sich für das Designer-Duo Ralph & Russo entschieden haben. Bislang hält sich der Palast dazu bedeckt.

Auf jeden Fall wird die Braut wohl eine Tiara, ein häufig mit Diamanten besetztes Diadem, tragen. Kate trug zu ihrer Hochzeit mit William eine Tiara, die ihr die Queen geliehen hatte. Dies war ein Teil des alten Brauchs, etwas Geborgtes, etwas Altes, etwas Neues und etwas Blaues zu tragen.

Ob die Queen auch Meghan eine Tiara anbietet, ist noch nicht bekannt - Königshausexpertin von Schmettow vermutet es aber. «Und ich denke, dass sie wohl auch einen Schleier tragen wird, sie mag es auch ein wenig romantisch-verspielt.» Beim Kleid erwarten viele royale Fans, dass sich Meghan für einen britischen Designer entscheidet. «Das symbolisiert die Zugehörigkeit zu dem Land, das ja nun auch ihr Land ist.» Würde sich Meghan für ein Kleid eines Modeschöpfers aus ihrer Heimat, den USA, entscheiden, würde das bei den Briten wohl nicht so gut ankommen.

Kate hatte übrigens damals Blumenmotive als Symbole des Königreichs Großbritanniens in ihr Spitzen-Oberteil einarbeiten lassen - Rosen, Kleeblatt, Osterglocke und Distel. Ob Meghan auch so viel Detailliebe zu Großbritannien zeigen wird - und ob sie auch ihre Heimat einfließen lässt, das wird die Öffentlichkeit aber wohl erst am 19. Mai erfahren. (dpa)

Fotos: The Bromley Group, Ralph & Russo Lookbook, Spring 2018
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