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Onlineplattform Draup will Wahrnehmung von digitaler Mode verändern

Von Rachel Douglass

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Mode

Launch-Kampagne Seen On Screen von Draup. Bild: Draup

Der mit Spannung erwartete Mode-Marktplatz Draup ist endlich an den Start gegangen und hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Wert der digitalen Mode zu maximieren, sie zu monetarisieren und die Wahrnehmung der Branche zu verändern.

Die Plattform ermöglicht den Nutzer:innen, digitale Mode von einer kuratierten Auswahl von Designer:innen zu kaufen, die gekauften Stücke durch virtuelle Kleiderschränke und plattformübergreifende Integrationen zu präsentieren und mit den Kreationen durch Weiterverkauf, Vermietung und „Wear-to-Earn"-Funktionen Geld zu verdienen.

Nachdem sie im letzten Jahr eine Finanzierungsrunde von 1,5 Millionen US-Dollar (1,39 Millionen Euro) abgeschlossen hatte, sprach die Gründerin Daniella Loftus im August mit FashionUnited über ihre Pläne für die Plattform. Die Finanzierungsrunde wurde von namhaften Personen aus der Mode-, Tech- und Krypto-Branche unterstützt, darunter zum Beispiel Ian Rogers, der ehemalige Digitalchef des Luxusgüter-Konzern LVMH.

Loftus, deren Hintergrund in der gemeinnützigen Arbeit, der Anlageberatung und der Blockchain-Kommunikation liegt, machte ihre ersten Schritte im digitalen Modesektor mit dem Start eines Online-Newsletters. Mit der Initiative „This Outfit Does Not Exist" sollten die Abonnent:innen über die neuesten Entwicklungen im Bereich der digitalen Mode informiert werden. So wollte Loftus die bis dahin noch nicht ausreichende Medienberichterstattung über dieses Thema fördern.

Launch-Kampagne Seen On Screen von Draup Bild: Draup

„Digitale Mode ist kein Widerspruch zur Couture..."

Jetzt ist die Plattform Draup online und hat auch schon die erste Kollektion der hauseigenen Marke „Seen on Screen” vorgestellt. Die 648 Kleidungsstücke der Kollektion wurden zusammen mit dem Digitalkünstler Nicolas Sassoon, der bereits mit Modeunternehmen wie Uniqlo und Balenciaga an ähnlichen Projekten zusammengearbeitet hat, entwickelt. Jedes Teil wurde mit Hilfe von Algorithmen, also codebasierten Systemen erstellt, die dabei helfen, Elemente des Kreativprozesses, wie Schnitt, Farbe und Material zu bestimmen. Es ist das erste Mal, dass diese Technologie so von einer digitalen Modeplattform für die Kreation von Kleidungsstücken eingesetzt wurde – bis jetzt wurde sie vor allem für Profilbilder oder digitale Kunstwerke verwendet.

Die Einführung der Marke spiegelt das Vorhaben von Loftus wider, Couture neu zu interpretieren und die Maßanfertigung und das Handwerk, das mit Couture einhergeht, in der digitalen Welt voranzutreiben. Die Unternehmerin verweist dabei auf die Anforderungen des französischen Modeverbandes Fédération de la Haute Couture et de la Mode, die von Designer:innen fordert, dass diese in ihrem Atelier Kunst und in ihren Designs Personalisierung demonstrieren. „Draup bringt diese beiden Elemente direkt in den digitalen Raum", sagte Loftus gegenüber FashionUnited und fügte hinzu, dass digitale Mode immer noch kritisiert und von Verbrauchenden und Designer:innen oft nicht beachtet wird.

Im Vergleich zur ältesten und höchsten Form der Mode erscheint der Begriff 'Digital Couture' als Widerspruch in sich. „Wo die Couture auf Kunstfertigkeit setzt, verkauft die digitale Mode Automatisierung. Wo es bei der Couture um Können geht, geht es bei der digitalen Mode um Reichweite. Und wo Couture nach Exklusivität strebt, verkauft die digitale Mode Zugänglichkeit", sagte Loftus. Sie hofft, dass sie mit Draup, dem Start der Plattform und der ersten Kollektion diese Missverständnisse ausräumen kann und „beweisen kann, dass digitale Mode nicht im Widerspruch zur Couture steht, sondern ihre natürliche Weiterentwicklung ist", so Loftus abschließend.

Launch-Kampagne Seen On Screen von Draup. Bild: Draup.

Dieser übersetzte Beitrag erschien zuvor auf FashionUnited.uk. Übersetzung und Bearbeitung: Pia Schulz

Daniella Loftus
Digital Fashion
Draup