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The RealReal „Luxury Resale Report 2024“: eigenbestimmt, nachhaltig und auffällig

Von Simone Preuss

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Mode

The RealReal at Saks. Credits: The RealReal x Saks

Der Resale-Marktplatz für Luxusgüter, The RealReal, hat am Mittwoch seinen siebten jährlichen „Luxury Resale Report“ veröffentlicht, der das Kauf- und Wiederverkaufsverhalten seiner mehr als 37 Millionen Mitglieder analysiert. Der Bericht beleuchtet auch die wichtigsten Trends, die derzeit die Nachfrage und den Wiederverkaufswert für die begehrtesten Luxusmarken und -artikel bestimmen - allen voran hochwertiger Schmuck und zeitlose Handtaschen, aber auch TikTok-Trends und die Wiederbelebung nostalgischer Fernsehsendungen.

„Die Mode befindet sich in einem seismischen Wandel. Trends kommen nicht mehr so häufig von oben (von den Laufstegen), sondern entstehen jetzt von Grund auf durch Dinge wie TikTok, Fernsehshows und den alltäglichen Streetstyle“, bestätigt Rati Sahi Levesque, Präsidentin und COO von The RealReal, den Grassroots-Trend.

Nachhaltigkeit ist weiterhin „in”

In diesem Jahr gaben 49 Prozent der Mitglieder an, dass die Verlängerung des Lebenszyklus von Luxusgütern für sie ein Hauptgrund sei, auf The RealReal einzukaufen, und zwar mehr denn je. Fast ein Drittel (31 Prozent) der Kund:innen und 35 Prozent der Wiederverkäufer:innen gaben an, dass sie sich seit der Pandemie darauf konzentrierten, „weniger, aber speziellere Luxusstücke zu kaufen“. 78 Prozent der Mitglieder bestätigten, über The RealReal einzukaufen, wobei der „Wert“ im Vordergrund stehe.

„Sie wollen mehr in Qualität investieren, vor allem in einer Zeit wirtschaftlicher Unsicherheit: Das zweite Jahr in Folge verzeichnen wir einen Anstieg des durchschnittlichen Bestellwerts und der durchschnittlichen Verkaufspreise über alle Generationen hinweg, mit Steigerungen von bis zu 14 Prozent. Es geht nicht mehr darum, was neu ist, sondern um das, was dauerhaft ist. Mehr denn je legen die Kund:innen bei der Zusammenstellung ihrer Garderobe Wert auf Unverwechselbarkeit und Wertbeständigkeit“, fügt Sahi Levesque hinzu.

Meistgesuchte Marken sind massengerecht

Louis Vuitton steht an der Spitze der meistgesuchten Marken, gefolgt von Chanel, Prada (an erster Stelle bei Gen Z), Gucci und Loewe. Miu Miu, Celine, Bottega Veneta, Dior und The Row runden die Top Ten ab. Die Suchanfragen nach Männertaschen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 900 Prozent, wobei Gucci, Fendi und Chanel an der Spitze stehen.


„All diese Marken definieren Mode neu, indem sie die Masse ansprechen. Prada zum Beispiel bedient perfekt die Trends der ‘90er und des Jahres 2000 und ist zur meistgesuchten Marke der Generation Z geworden. Auch Chanel und Gucci - deren Handtaschen bei uns am häufigsten beziehungsweise am zweithäufigsten gesucht werden - erfreuen sich bei Baby Boomern und Zoomern gleichermaßen großer Beliebtheit“, erklärt Noelle Sciacca, Associate Director für Damenmode und strategische Partnerschaften bei The RealReal.

„Miu Miu bricht mit traditionellen, altersspezifischen Stilnormen und verzeichnete im Vergleich zum Vorjahr einen bemerkenswerten Anstieg der Suchanfragen nach seinen Vintage-Stücken um 47 Prozent. Der Trend zur fortschreitenden Demokratisierung der Mode über alle Geschlechter hinweg ist ebenfalls eindeutig. Viele dieser Marken setzen sich für geschlechterübergreifende Stile und Inklusivität ein“, ergänzt Sciacca.

Taschen werden erschwinglicher

Während Verbraucher:innen heute im Durchschnitt 20 Prozent mehr für Taschen ausgeben als noch vor fünf Jahren, ist ein Trend zu etwas erschwinglicheren Modellen von etablierten Marken wie Miu Miu und Loewe, aber auch von aufstrebenden Marken zu erkennen.

„Im Jahr 2024 ist das Wachstum der Konsument:innen in der Preisklasse von 1.000 bis 3.000 US-Dollar im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent gestiegen, was den größten Anstieg aller Preiskategorien darstellt - mit einem Fokus auf gute Investitionen gegenüber Trends“, fasst der Bericht zusammen.

Tasche „Margaux” von The Row. Bild: The Row

Zu den zehn besten Tascheninvestitionen gehören „Margaux” von The Row, Hermes’ „Kelly"-Bag, Bottega Venetas „Andiamo”, Chanels „Mini 22 Hobo” und Loewes „Puzzle” auf der eher vorhersehbaren Seite, aber The RealReal empfiehlt auch ein paar weniger bekannte Modelle: Totemes „T-Lock”, Savettes „Pochette”, Polènes „Numéro Dix”, Alaïa’s „Teckel” und Mulberrys „Alexa”-Bag.

Fälschungen sind weiterhin auf dem Vormarsch, und The RealReal konnte bei der Echtheitsprüfung über 7.000 gefälschte Taschen abgefangen. „Während die am häufigsten gefälschten Taschen immer noch die üblichen Verdächtigen sind - Hermès, Chanel, Louis Vuitton, Gucci -, haben wir in diesem Jahr nach dem stillen Luxusboom von 2023 einen starken Anstieg der Fälschungen von Celine und The Row beobachtet. Diese „Superfälschungen“ sind dem Original oft verblüffend ähnlich und weisen eine Liebe zum Detail auf, wie sie Authentifizierer:innen selten zuvor gesehen haben“, berichtet das Unternehmen. 



Vintage wird zum Mainstream

Auf dem Wiederverkaufsmarkt ist zu beobachten, dass ehemalige Nischenmarken wie Issey Miyake und Vivienne Westwood in den Mainstream aufgestiegen sind. Diejenigen, die zu den Neuentdecker:innen gehören wollen, sollten nach Claude Montana, Courrèges und Romeo Gigli Ausschau halten. Wiederbelebte Fernsehserien wie die Sopranos und Sex in the City haben die Nachfrage bei Gen Z angekurbelt. Mit Serien wie „Emily in Paris”, die Secondhand-Mode thematisieren, wird das (kleine) TV-Format weiterhin eine große Wirkung haben.

(Maximalistischer) Schmuck verzeichnete in diesem Jahr das höchste Wachstum aller Kategorien: „Es hat den Anschein, als würden sich die Kund:innen in einer Zeit wirtschaftlicher Unsicherheit und rasanter Trends für sichere Investitionen entscheiden und mehr für höherwertige Stücke mit garantierter Rendite und Beständigkeit ausgeben. Trotz anhaltender wirtschaftlicher Faktoren wie Inflation und Preissteigerungen bei Metallen zeigen unsere Daten einen 7-prozentigen Anstieg der Nachfrage und des durchschnittlichen Bestellwerts sowie eine Tendenz der Kund:innen hin zu hochwertigen Stücken von Luxusmarken“, heißt es im Bericht.

Streetwear geht zurück; „New Americana” für 2025

Während die Umsätze bei klassischen Streetwear-Marken wie Supreme, Off-White und Nike Jordans um 25 bis 35 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückgingen, stiegen sie bei Anzügen und Marken, die für Büro-Outfits bekannt sind, wie Donna Karan, Gianfranco Ferré und St. John, aber auch Brunello Cucinelli, Dior Men, Giorgio Armani und Zegna, um 25 Prozent.

Schließlich identifizierte The RealReal „New Americana“ als den Trend für 2025. Er kombiniert Boho- und utilitaristischen Stil und führte zu einem Anstieg der Suche nach Vintage-Diesel, Levi's, Chloe-Culottes, Dôen-Kleidern, Fransenleder und Boho-Silberschmuck.

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