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Versace und Furla wollen auf Pelz verzichten

Von Simone Preuss

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Mode

Das italienische Modehaus Versace hat sich entschieden, pelzfrei zu werden, ebenso die italienische Accessoires-Marke Furla, die angefangen mit ihrer Cruise-Kollektion 2019 ab November 2018 auf Pelz verzichten will.

„Pelz? Da bin ich raus. Ich will keine Tiere töten, um Mode zu machen. Es fühlt sich nicht richtig an“, sagte Donatella Versace in einem Interview mit dem von „The Economist“ veröffentlichtem Magazin „1843“. Ein wichtiger Schritt für ein Modehaus, das bereits seit geraumer Zeit das Fell vieler Tiere wie Nerz, Fuchs und Waschbär verwendet.

Bei Furla sieht man die Entscheidung, pelzfrei zu werden, „als Veränderung zum Guten“. Zukünftig soll in Produkten sowohl der Herren- als auch Damenkollektionen nur noch Kunstpelz verwendet werden, dessen technische Verbesserungen den Gebrauch von Echtpelz überflüssig macht. „Im letzten Jahr ist Furla auf internationale Ebene exponentiell gewachsen“, sagte Furla-Geschäftsführer Alberto Camerlengo in einem exklusiven Interview mit WWD.

„Die Entscheidung, die Verwendung von Tierfellen schrittweise aus den Kollektionen zu verbannen, ist ein Projekt, das das zunehmende Interesse der Marke an der Umwelt und unter besonderer Berücksichtigung der Tierwelt, für die Furla sehr empfindlich ist, bestätigt. Die Entscheidung entspricht darüber hinaus der wachsenden Nachfrage nach ethischen Produkten durch Verbraucher, die diese Themen immer bewusster und aufmerksamer wahrnehmen“, sagte Camerlengo.

Und dies scheint ein wichtiger Grund zu sein, warum sich die beiden Modenhäuser zur wachsenden Liste von Marken und Einzelhändlern gesellt hat, die auf Echtpelz verzichten wollen - der Druck der Verbraucher und ihre Weigerung, weiterhin Produkte zu kaufen, die Pelz enthalten.

Mitfühlende Mode liegt im Trend

Tierschützer und Tierschutzorganisationen begrüßen die Entscheidung: „Von PETA angeführte Störungen von Modenschauen, Proteste und ein Werbe-Blitz 2006 zu einer Zeit, als Versace gleichbedeutend mit Pelz war“, erinnert sich Dan Matthews, Senior Vice President von PETA USA, „daher ist diese Nachricht sehr willkommen. Donatellas Erkenntnis, dass es falsch ist, Tiere zu Tode zu prügeln und sie durch Stromschläge zu töten ist ein wichtiger Wendepunkt in der Kampagne für eine Mode, die mitfühlt, und PETA freut sich darauf, als nächstes ein lederfreies Versace zu sehen.“

„Versace ist eine extrem einflussreiche Luxusmarke, die Exzess und Glamour symbolisiert, und so zeigt die Entscheidung, keinen Echtpelz mehr zu verwenden, dass mitfühlende Mode nie mehr im Trend lag“, sagte Claire Bass, Executive Director von HSI UK. „Versace tritt in die Fußstapfen der Modegiganten Gucci und Michael Kors, die sich in den letzten sechs Monaten von Pelz zurückgezogen haben. Solche einflussreichen Marken, die dem grausamen Pelz den Rücken kehren, lassen die wenigen Designer wie Fendi und Burberry, die immer noch Pelz verkaufen, zunehmend außer Kontakt und isoliert erscheinen.“

„Die Ankündigung von Versace, kurz nach der gleichen Entscheidung von Gucci, zeigt, dass ethischer Konsum und Tierschutz auch für Luxuslabels enorm an Bedeutung gewonnen haben. Anstatt Echtpelz aus Tierquälerei wünschen sich moderne Konsumenten heute auch in diesem Bereich Nachhaltigkeit und Innovation“, kommentierte Martina Pluda, Kampagnenleiterin bei Vier Pfoten. „Wir sind zuversichtlich, dass die grandiose Entscheidung von Versace bei weiteren führenden High Fashion Unternehmen viele Nachahmer finden wird, die in der Vergangenheit ein wichtiges Absatzsegment für die Pelzindustrie dargestellt haben.“

Foto: Vier Pfoten, Facebook
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