Neuer Geschäftsführer soll Benetton aus Ruin holen
Wird geladen...
Wie unternehmensnahe Quellen am Dienstag berichten, soll Sforza das Unternehmen aus dem Ruin holen und Massimo Renon ersetzen, der öffentlich von Mitbegründer Luciano Benetton kritisiert wurde.
Sforza hat als „Manager mit anerkannter Finanz- und Industrie-Expertise" die Aufgabe, „die Neuorganisation und den Wiederaufbau des Unternehmens zu leiten“, so die Quellen. Der Manager wurde 1957 geboren und war bereits als Führungskraft in mehreren großen italienischen Konzernen tätig, unter anderem als CEO des Spieleunternehmens Gamenet und als Finanzvorstand des Dienstleistungskonzerns Poste Italiane.
Die Ernennung von Sforza zum Geschäftsführer muss nun noch am 18. Juni, wenn die Amtszeit von Massimo Renon ausläuft, von der Hauptversammlung der Benetton-Gruppe bestätigt werden.
Der 89-jährige Mitbegründer Luciano Benetto hatte am Samstag angekündigt, dass er den Vorsitz des Familienkonzerns abgeben will. Dabei beschuldigte er den amtierenden Geschäftsführer Renon, dem Unternehmen ein finanzielles „Loch von 100 Millionen Euro” zu hinterlassen.
Die am Dienstag vom Vorstand veröffentlichten Geschäftszahlen fielen jedoch noch schlechter aus als die von Benetton angesprochene Prognose. Nachdem das Unternehmen bereits 2022 ein negatives Ergebnis von 81 Millionen Euro verzeichnete, hat Benetton im letzten Jahr seinen Nettoverlust mit 230 Millionen Euro fast verdreifacht. Dieser Verlust ist insbesondere auf Abschreibungen in Höhe von 150 Millionen Euro zurückzuführen. Der Umsatz betrug 1.098 Millionen Euro und der bereinigte operative Gewinn (Ebit) lag mit 113 Millionen Euro im Minus.
Wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa am Mittwoch berichtet, hat der Aufsichtsrat der Benetton Gruppe gestern einstimmig den Entwurf für den Finanzplan 2023 genehmigt. Dieser wird ebenfalls am 18. Juni der Hauptversammlung vorgelegt. Sowohl Luciano Benetton als auch Massimo Renon haben an der Sitzung teilgenommen.
Der Anteilseigner Edizione wird den vorgestellten Plan zum Wiederaufbau des Unternehmens unterstützen, indem er in den kommenden Jahren 260 Millionen Euro Finanzsumme bereitstellt, berichtet Ansa.
Dieser übersetzte Beitrag erschien zuvor auf FashionUnited.fr. Übersetzung und Bearbeitung: Pia Schulz