Verlässt Alessandro Michele Gucci?
Wird geladen...
Eine anonyme Quelle habe gegenüber WWD gesagt, dass der Designer gebeten wurde, “einen starken Designwandel einzuleiten", um die Marke zu beleben. Michele sei dieser Bitte aber nicht nachgekommen. Von einer anderen Quelle heißt es, dass François-Henri Pinault, Geschäftsführer der Gucci-Mutter Kering, einen Richtungswechsel für das italienische Modehaus anstrebe, berichtet das Fachmagazin.
Gucci wollte auf Anfrage von FashionUnited keine Stellung zum Personalwechsel nehmen.
Ist Guccis Hype-Höhepunkt unter Michele erreicht?
Michele übernahm die Rolle des Chefdesigners im Januar 2015 für Frida Giannini, nachdem er sich bereits bei der Präsentation der Herrenkollektion für HW15 zeigte. Nach dem Weggang von Giannini übernahm das Gucci-Kreativteam unter Leitung von Michele die Verantwortung für das Design. Der Designer kam aus den eigenen Reihen und war zuvor als Head of Design for Accessoires bei Gucci aktiv.
Marco Bizzarri, der 2015 vom General Manager Luxus, Couture und Lederwaren bei Kering zum Gucci-Chef wurde, machte Michele zum Chefdesigner des Modehauses. Gemeinsam sollte der Relaunch der Marke vollzogen werden, um zurück an die Spitze der Modebranche zu gelangen und eine jüngere Zielgruppe zu erreichen.
Gucci schaffte es auch an die Spitze und war mehrfach an der Top-Position des Index der Einkaufsplattform Lyst. Seit 2020 führte die Marke die Liste dauerhaft an, bis der Balenciaga-Hype kam und die andere Kering-Marke Gucci im dritten Quartal 2021 vom ersten Platz verdrängte. Zwar ist Gucci seit Juli wieder an der Spitze des Lyst-Index und überzeugt alleine in diesem Jahr mit spannenden Kollaborationen wie mit Palace und Adidas sowie der Doppelgänger-Kollektion für SS23, doch vielleicht endet die Michele-Ära, bevor der Hype verblasst.
Eine Veränderung bei Gucci wurde bereits Ende Oktober mit der Rückkehr zum klassischen Kalender vollzogen – getrennte Kollektionen für Damen und Herren im Rahmen der jeweiligen Modewoche.
„Wir sind sehr froh, zu dieser Formel zurückzukehren, nachdem wir uns aus einer Reihe von Gründen auf zwei Schauen pro Jahr beschränkt hatten, zunächst wegen der Pandemie und danach, weil wir mit Alessandro Michele beschlossen hatten, diesen Rhythmus für ein weiteres Jahr beizubehalten”, sagte Bizzarri im Oktober. „Jetzt haben wir uns entschieden, einen größeren Fokus auf die Menschen zu legen, was in der Vergangenheit nie der Fall war. Nachdem die Marke ihre heutige Größe erreicht hat und Alessandros ästhetischer Evolution folgt, hielten wir es für unerlässlich, der Herrenmode eine besondere Bedeutung beizumessen.”