Abercrombie & Fitch: Kurssturz trotz guter Quartalszahlen
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Der US-amerikanische Bekleidungskonzern Abercrombie & Fitch Co. hat das erste Quartal 2018/19 mit einem kräftigen Umsatzplus abgeschlossen. Zudem konnte das Unternehmen seinen Verlust überraschend deutlich verringern. Den Anlegern reichten die am Freitag vorgelegten Zahlen aber nicht, zudem fiel die Jahresprognose recht zurückhaltend aus. So rutschte der Aktienkurs umgehend um knapp neun Prozent ab.
Angesichts der aktuellen Resultate, die über den Erwartungen lagen, zeigte sich CEO Fran Horowitz mit dem „starken Start“ ins neue Geschäftsjahr zufrieden. Strategische Maßnahmen hätten zu „soliden Umsatzzuwächsen“ und einer Ergebnisverbesserung geführt. Im Fokus stehe weiterhin die Anpassung des Geschäftsmodells an die Bedürfnisse der Kunden, etwa durch den Ausbau der Omnichannel-Angebote, so Horowitz.
Im ersten Quartal stieg der Umsatz um elf Prozent
Im Auftaktvierteljahr, das am 5. Mai abgeschlossen wurde, erwirtschaftete Abercrombie & Fitch einen Umsatz in Höhe von 730,9 Millionen US-Dollar (623,4 Millionen Euro). Gegenüber dem Vorjahresquartal bedeutete das eine Steigerung um elf Prozent. Das Unternehmen profitierte dabei aber von Kalendereffekten und günstigen Wechselkursveränderungen. Bereinigt um diese Faktoren wuchsen die Erlöse auf vergleichbarer Fläche immerhin um fünf Prozent.
Beide Hauptmarken trugen zum Umsatzplus bei: Das Label Hollister legte um 13 Prozent (bereinigt +6 Prozent) auf 423,6 Millionen US-Dollar zu, die Sparte Abercrombie, in der die Marke Abercrombie & Fitch und das Kindermodelabel Abercrombie Kids geführt werden, erzielte ein Wachstum um sieben Prozent (bereinigt +3 Prozent) auf 307,3 Millionen US-Dollar.
Kräftig aufwärts ging es für den Konzern in der Heimat. In den USA stieg der Umsatz um zehn Prozent (bereinigt +8 Prozent) auf 449,1 Millionen US-Dollar. Das zweistellige Wachstum im Ausland (+12 Prozent, 281,8 Millionen US-Dollar) verdankte Abercrombie & Fitch hingegen nur Währungseffekten und Neueröffnungen. Bereinigt um diese Faktoren stagnierten die Erlöse dort auf dem Niveau des Vorjahresquartals.
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Der Quartalsverlust sank um 31 Prozent
Trotz Einsparungen aufgrund der gezielten Verkleinerung des Vetriebsnetzwerks wuchsen die operativen Kosten. Dazu trugen Währungseffekte, höhere Marketingausgaben und Sonderbelastungen bei, darunter einmalige Kosten infolge eines Rechtsstreits sowie der Schließung des Kopenhagener Flagshipstores. Insgesamt stiegen die Betriebsausgaben aber weit weniger stark als der Bruttogewinn, so dass der operative Verlust deutlich geringer ausfiel als im ersten Quartal des Vorjahres: Er sank um knapp vierzig Prozent von 69,9 auf 42,2 Millionen US-Dollar. Der auf die Anteilseigner entfallende Nettoverlust wurde um 31 Prozent verringert und belief sich auf 42,5 Millionen US-Dollar (36,2 Millionen Euro).
Für das gesamte Geschäftsjahr 2018/19 rechnet das Unternehmen mit einem vergleichsweise bescheidenen Umsatzwachstum. Prognostiziert wird trotz günstiger Währungseffekte lediglich eine Verbesserung um zwei bis vier Prozent gegenüber dem Vorjahr, das allerdings eine Verkaufswoche mehr umfasste. Die geplanten Investitionen belaufen sich auf 135 bis 140 Millionen US-Dollar. Davon sollen 50 bis 55 Millionen US-Dollar in die Verbesserung der digitalen Angebote fließen, etwa 85 Millionen US-Dollar sind für die Eröffnung neuer Shops und den Umbau bestehender Läden vorgesehen. Insgesamt plant der Konzern für das laufenden Jahr 22 Neueröffnungen, darunter 13 Stores der Marke Hollister und neun von Abercrombie & Fitch. Im Gegenzug sollen in den USA bis zu sechzig Filialen, deren Mietverträge auslaufen, geschlossen werden.
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