Adidas beschleunigt Wachstum und hebt Prognosen an
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Nach überraschend guten Geschäften im zweiten Quartal geht der deutsche Sportartikelanbieter Adidas AG optimistischer in die kommenden Monate: Am Donnerstag präsentierte der Konzern nicht nur seine aktuellen Resultate, sondern auch höhere Prognosen für das Geschäftsjahr 2021. „Mit der Rückkehr des Sports auf die große internationale Bühne in diesem Sommer haben wir ein sehr erfolgreiches Quartal abgeliefert. Durch die Stärke unserer Marke und eine höher als erwartete Nachfrage nach unseren Produkten hat sich unsere Umsatz- und Gewinnentwicklung beschleunigt“, erklärte CEO Kasper Rorsted in einer Mitteilung.
In den Monaten April bis Juni belief sich der Umsatz aus fortgeführten Geschäftsbereichen – also ohne die Beiträge des Labels Reebok, dessen Verkauf der Konzern im Frühjahr angekündigt hatte – auf 5,08 Milliarden Euro. Damit übertraf er das Niveau des Vorjahresquartals um 51,5 Prozent. Bereinigt um Wechselkursveränderungen stiegen die Erlöse um 55 Prozent.
Kräftige Zuwächse in EMEA und Nordamerika beflügeln den Quartalsumsatz
Das unerwartet hohe Wachstum verdankte Adidas vor allem deutliche Steigerungen in Nordamerika und der Region EMEA, die Europa, den Nahen Osten und Afrika umfasst. Hier hatten die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie die Geschäfte im Vorjahreszeitraum erheblich belastet. In EMEA wuchs der Quartalsumsatz um 97,8 Prozent (währungsbereinigt +99,4 Prozent) auf 1,91 Milliarden Euro, in Nordamerika legte er um 72,0 Prozent (währungsbereinigt +86,6 Prozent) auf 1,25 Milliarden Euro zu.
In China schrumpften die Erlöse um 16,3 Prozent (währungsbereinigt -15,9 Prozent) auf 1,00 Milliarden Euro, im übrigen asiatisch-pazifischen Raum stiegen sie um 58,1 Prozent (währungsbereinigt +66,3 Prozent) auf 533 Millionen Euro. In Lateinamerika konnte Adidas seinen Umsatz sogar mehr als verdreifachen: Er lag bei 348 Millionen Euro und damit um 238,0 Prozent (währungsbereinigt +230,1 Prozent) über dem Vorjahreswert.
Adidas schreibt wieder schwarze Zahlen
Auch beim Ergebnis konnte der Sportartikler durchstarten und in die Gewinnzone zurückkehren: „Der Anteil der Produkte, die zum vollen Preis verkauft wurden, ist beträchtlich gestiegen, was außerordentliche Profitabilitätsverbesserungen zur Folge hatte“, erläuterte Vorstandschef Rorsted. So verbuchte das Unternehmen einen Betriebsgewinn aus fortgeführten Geschäften in Höhe von 543 Millionen Euro, nachdem es im zweiten Quartal 2020 noch einen operativen Verlust von 263 Millionen Euro hinnehmen musste.
Der Nettogewinn aus fortgeführten Geschäftsbereichen lag bei 387 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum hatte der Konzern einen entsprechenden Fehlbetrag in Höhe von 243 Millionen Euro verbucht. Der auf die Anteilseigner entfallende Quartalsüberschuss, in dem auch noch die Ergebnisanteile von Reebok enthalten sind, betrug 397 Millionen Euro. Vor einem Jahr hatte Adidas einen Verlust von 295 Millionen Euro ausgewiesen.
Der Konzern erwartet für 2021 nun mehr Umsatz und Gewinn
In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres lag der Umsatz aus fortgeführten Geschäften damit bei 10,3 Milliarden Euro, was eine Steigerung um 33,8 Prozent (währungsbereinigt +40 Prozent) gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutete. Der ausgewiesene, auf die Anteilseigner entfallende Nettogewinn erreichte 955 Millionen Euro. Im ersten Halbjahr 2020 musste das Unternehmen einen Verlust von 264 Millionen Euro verbuchen.
„Diese Dynamik gibt uns die Zuversicht, unsere Prognose für das Gesamtjahr anzuheben, auch wenn sich unsere Branche weiterhin mit externen Herausforderungen konfrontiert sieht“, erklärte Rorsted. So rechnet der Konzern nun für 2021 mit einem währungsbereinigten Umsatzwachstum um „bis zu 20 Prozent“ gegenüber dem Vorjahr. Der Gewinn aus fortgeführten Geschäftsbereichen soll 1,4 bis 1,5 Milliarden Euro erreichen. Zuvor hatte der Zielkorridor bei 1,25 bis 1,45 Milliarden Euro gelegen. „Die Gewinnprognose des Unternehmens umfasst weiterhin temporäre verlorene Kosten im Zusammenhang mit der vorgesehenen Veräußerung von Reebok“, erläuterte Adidas. Die entsprechenden Belastungen werden sich nach Angaben des Unternehmens voraussichtlich „mit rund 200 Millionen Euro auf den Gewinn aus fortgeführten Geschäftsbereichen auswirken“.
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