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Alibaba-Chef Ma trifft Donald Trump: alles ist „großartig“

Von Simone Preuss

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Business|MEINUNG

Von „großen Dingen“ und einem "großartigen und aufgeschlossenem Treffen“ war die Rede, als der Gründer der chinesischen Online-Handelsplattform Alibaba, Jack Ma, am Montag den zukünftigen Präsidenten der USA, Donald Trump, in New York traf. Dabei ging es um die Schaffung von Arbeitsplätzen in den USA - von potentiell einer Million sprach Ma - und um verbesserte Handelsbeziehungen zwischen den USA und China.

Eins muss man Ma und Trump lassen - der reichste Mann Chinas und der bald einflussreichste Mann der Vereinigten Staaten vergeudeten keine Zeit, um über den Handel ihrer beiden Länder zu diskutieren. Eine Vorahnung von Trumps Wirtschaftsplänen, sich auch im Rahmen der Weltpolitik auf Wirtschaftliches zu konzentrieren? Auf jeden Fall ein kleverer Schachzug von Ma, dessen Imperium von einem Handelsstreit zwischen den beiden Ländern stark in Mitleidenschaft gezogen werden könnte.

Während seines Wahlkampfs hatte Trump China noch angegriffen und der Regierung in Peking vorgeworfen, für den Verlust von Arbeitsplätzen in den USA verantwortlich zu sein. Zudem drohte er Strafzölle von 45 Prozent auf chinesische Importe an, was für chinesische Anbieter und den Handel mit den USA verheerende Konsequenzen hätte.

Dies scheint sich nach dem Treffen jedoch geändert zu haben - Donald und Jack sind Verbündete geworden und ersterer nannte den 52-jährigen Milliardär überschwenglich einen „großartigen, großartigen Unternehmer; einen der besten der Welt“. „Er liebt dieses Land und er liebt China“, sagte Trump. „Jack und ich werden einige große Dinge vollbringen. Kleinunternehmen, nicht wahr?“ fügte er hinzu (mit einem kumpelhaften Augenzwinkern an seinen neuen „Bestie“, wie man sich leicht vorstellen kann).

Ma und Trump - das neue Dream Team?

Auch Ma hielt sich nicht zurück und sprach von einem „produktiven Treffen“. „Wir haben darüber gesprochen, kleinen amerikanischen Unternehmen dabei zu helfen, Waren über die Alibaba-Plattform in China zu verkaufen“, erklärte Ma Reportern gegenüber. Die Idee ist, kleinen Firmen wie zum Beispiel Textilunternehmen im Mittleren Westen der USA dabei zu unterstützen, ihre Produkte über Online-Plattformen wie Alibaba und Tmall in China zu verkaufen. Eine Million neue Arbeitsplätze würden sich laut Ma in den USA ergeben, wenn jede dieser Firmen einen zusätzlichen Mitarbeiter einstellt.

Machbar? Theoretisch schon, praktisch wird es jedoch die sprichwörtliche Karotte bleiben, die Ma vor Trump herwedelt. Denn über Alibabas und Tmalls massives Problem mit gefälschter Ware und immer besser werdenden Imitaten wurde nicht gesprochen (Lesen Sie hier, wieviel Alibaba wirklich dagegen tut). Oder wievel Ware ein Kleinunternehmer konkret in China verkaufen müsste, damit die Einstellung eines weiteren Mitarbeiters gerechtfertigt wäre.

Auf jeden Fall wäre es so, als ob Amazon 1 Million Klein- und Kleinstanbieter in China einladen würde, über die US-amerikanische Amazon-Plattform zu verkaufen und sie bei Erfolg aufzufordern, jeweils einen weiteren Mitarbeiter einzustellen. Aber halt, das geht ja auch viel einfacher, schließlich ist Amazon bereits in China vertreten. Na, wenn das kein Ansporn für Alibaba ist.

Foto: Drew Angerer / Getty Images North America / AFP

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